Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Jagd

Kapitel in: Jagd

Wildbiologen fordern, das Wild nicht mehr zu füttern

GeweihRehe werfen alljährlich im November und Dezember ihr Gehörn ab, Hirsche ihr Geweih zumeist im März. Die Abwurfstangen ein und desselben Rothirsches wurden Jahr für Jahr aufgehoben. Sie zeigen deutlich, wie sich das Geweih entwickelt hat. Das letzte Geweih des geschossenen Tieres krönt die Sammlung.

Zugleich müssen die dort gehüteten Forstpflänzchen gepflegt und vor allen hungrigen Wildmäulern geschützt werden. Der Jungwald der Zukunft verträgt also zunächst überhaupt kein Wild. Denn es ist so, dass ein junger Waldbaum mindestens zehn Jahre braucht, bis er den Äsern des Wildes davongewachsen ist. Jagd

»Äser« sagt ein deutscher Jäger zu einem Hirsch- oder Rehmaul. Denn die Jagdsprache ist ebenfalls ein Stück deutscher Jagdkultur - wie die Waidgerechtigkeit oder die Trophäe. Doch ob Maul oder Äser - es wird sich zeigen, wie ernst die Behauptung der Jägerschaft gemeint ist, ein Jäger sei zuallererst ein Naturschützer. Sicher will er das sein - doch weil es so viele Jäger gibt, die alle dasselbe wollen, steht sich die Jägerschaft beim Naturschutz heute schon selbst im Weg.

Naturschutz wäre zum Beispiel, was die deutschen Wildbiologen einmütig fordern: die natürliche Beschränkung des Wildes dadurch, dass im Winter nicht mehr gefüttert wird. Das widerspräche zwar dem Jagdgesetz, doch die Jägerlobby ist so stark, dass sie es ohne weiteres durchsetzen könnte, wenn sie es wollte. Aber kann sie es wollen, wenn dann mehr als die Hälfte der Jäger keine Verwendung mehr hätte für ihren Jagdschein? Wir können nur hoffen, dass das Ausmaß der Waldschäden diesen Zustand nicht eines Tages erzwingen wird.


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