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Nordhessisches Bergland
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Ederhöhen
Schluchtwälder und Orchideen
172 Meter über dem Edersee erhebt sich auf steilem Fels Schloss Waldeck.
Das Bergland gehört zur geologischen Formation des Unterkarbon und des Devon, welches aus Quarziten, Tonschiefern, Mergeln, Dolomiten und Diabasen besteht. Bis ins 12. Jahrhundert waren die Ederhöhen noch von Buchenwald bedeckt, während in den umliegenden Niederungen schon seit Jahrhunderten gerodet, gesiedelt und dann Ackerbau betrieben wurde.
Das Wildschutzgebiet südlich des Edersees wurde zu Forschungszwecken eingerichtet. Eine Gesamtfläche von 4800 Hektar wurde eingegattert. Hier leben auch viele Wildschweine.
An den Ufern des Edersees treffen Sie auf Schluchtwälder und Wälder mit einer vielfältigen Pflanzenwelt. Wo der Boden im Sommer nicht allzu stark austrocknet, gedeihen seltene Pflanzen, sogar verschiedene Orchideenarten, vor allem im Gebiet um Waldeck am Edersee. Neben Bienenragwurz und Frauenschuh findet man Knabenkräuter, Grünstieligen Streifenfarn und Lanzenschildfarn, Trollblume, Schneeglöckchen, Leberblümchen und Märzenbecher, um nur einige der seltenen Pflanzen zu nennen, die in dieser Gegend auch heute noch beheimatet sind.
In Waldeck sollten Sie die ehemalige Residenz der Fürsten von Waldeck besuchen, das Schloss Waldeck auf steilem Fels, 172 Meter hoch über dem Edersee. Sein Gemäuer ruht auf den Fundamenten einer Burg, die im 12. Jahrhundert gebaut wurde.
Der 120 Meter tiefe Burgbrunnen, die düsteren Burgverliese, Kasematten und Wehrgänge sowie die beiden Kanonen auf dem Mauerrand sind ebenso sehenswert wie das Burgmuseum. Am Ufer des Edersees liegt die Talstation der Bergseilbahn, die Sie beschaulich und gemütlich zum Schloss hinaufschaukelt.
Wechselnde Bodenarten und die Reliefunterschiede der Mittelgebirgslandschaft um den Edersee ließen recht unterschiedliche Waldtypen entstehen. Am häufigsten wandern Sie durch hohen Buchenwald. Unter den dichtbelaubten Kronen kann nur eine sehr spärliche Bodenvegetation wachsen. Auf Tonschiefer- und Grauwackenböden gedeiht hier außerdem Traubeneichenwald - beispielsweise auf den sonnigen, flachgründigen Steilhängen am Edersee. In lichten Forsten stehen niedrige knorrige Eichen und Buchen, unter denen sich lichthungrige Pflanzen angesiedelt haben.
Auf den trockenen, wärmeren Seiten der Schluchtwälder wandern Sie durch Spitzahorn-Lindenwald; dagegen zieht der Eschen-Ahorn-Schatthangwald, wie der Name schon sagt, die kühleren, frischen Standorte vor.
Im Wildpark Edersee leben in Gehegen und auf großen Freiflächen besonders viele Damhirsche, aber auch Reh- und Rotwild, Wildschweine und Wölfe.
Von Hemfurth am Edersee führen Wegweiser zum Wildpark Edersee, der fast bis ans Ufer des Stausees reicht. Neben dem Schwarz-, Stein-, und Rotwild leben hier Fischotter, Wildpferde und Wisente. Auf gut ausgebauten Wanderwegen können Sie durch lichte Buchenwälder, über Wiesen und an Teichen vorbei durch den 80 Hektar großen Wildpark wandern. Von den Beobachtungstürmchen erspähen Sie nicht nur die Tiere ohne Störung; Sie haben auch einen großartigen Ausblick über den Edersee zur Sperrmauer und zum Schloss Waldeck. Mitten im Wildpark finden Sie eine Greifenwarte. Hier können sie die hier lebenden Steinadler, Wanderfalken, Uhus und Milane auch im Flug erleben.
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