Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Biotope

Kapitel in: Biotope

Gemeinschaft im Ökosystem

Bäche werden begradigt, Moore trockengelegt, Büsche ausgehackt, Bäume in Reih und Glied gepflanzt - der Mensch schafft Ordnung in der Natur. Aber um welchen Preis? Viele Tier- und Pflanzenarten werden sogar drastisch zurückgedrängt, drohen auszusterben, denn durch diese Eingriffe schwindet ihr natürlicher Lebensraum, ihr Biotop - ihre Lebensgemeinschaft wurde damit fast vollständig zerstört. Biotop

Humus
Selbst Risse und Spalten im sonst glatten Fels können Lebensmöglichkeiten bieten, wenn sich etwas Humus darin angesammelt hat.

Jegliches Leben - menschliches, tierisches und pflanzliches - ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Beispielsweise geben bereits Klima und Bodenbeschaffenheit vor, welche Pflanzen an einem Ort lebensfähig sind, ob Bäume oder ganze Wälder hier gedeihen können. Das bedeutet natürlich auch, dass Pflanzen sehr präzise Indikatoren sein können, wenn es gilt, ein Klima oder eine Bodenart zu bestimmen; ihre Beobachtung erspart in sehr vielen Fällen langfristige Messungen und komplizierte Analysen.

Damit ein Wald, gleich welcher Größe, sich entwickeln kann, braucht er eine Lebensstätte oder ein Biotop, welches zumindest die Minimalmengen an Nährstoffen, Niederschlägen, Sonneneinstrahlung und Wärme bietet. Gleichzeitig ist aber auch der Wald selbst ein Biotop, das die Voraussetzungen schafft für das Gedeihen weiterer Pflanzen und für das Leben der Tiere. Selbst der einzelne Baum ist ein Biotop - für Moose, Flechten, Pilze, Insekten und Baumtiere, die auf ihm leben. Solche Lebensgemeinschaften nennt man Biozönosen. Und beide zusammen - Biotop mit Biozönose - stellen ein Ökosystem dar.

Ein Teich, eine Wiese, ein Naturwald - das sind Plätze für biologische Gemeinschaften, wo jeder jeden braucht. Nur einer wird dabei normalerweise nicht gebraucht: der Mensch. Weil aber der natürliche Wald in unseren Breiten schon zu den Raritäten gehört, sind die Gehölze wohl oder übel auf unsere »Hilfe« angewiesen. Entsprechend groß ist unsere Verantwortung.

Der Mensch, der den Wald pflanzt, pflegt und rodet, muss die Gesetze der Natur beachten. Je idealer die Lebensstätte, um so größer der Artenreichtum. (Beispiel: der tropische Regenwald mit seiner schier unüberschaubaren Zahl von Arten.) Umgekehrt gilt: je extremer die Faktoren, um so weniger Arten vermögen sich derart anzupassen, dass sie hier überleben können. In den Gebirgsregionen Mitteleuropas, zwischen 3000 und 4000 Metern, sind meist nur noch ein paar Flechten zu finden. Und wo in den Tropen die Ozeane bei Flut das Land mit Meerwasser überspülen, gedeihen die Mangroven mit ihrer typischen Lebenswelt.

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