Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Wälder der Erde

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Die Wälder unserer Erde

Rund um den Globus prägen Wälder, je nach Klima und Bodenbeschaffenheit verschieden, das Erscheinungsbild weiter Teile unserer Erde. Ein Vergleich ähnlicher Landschaftsregionen in den einzelnen Kontinenten zeigt, dass, sofern die Bedingungen etwa die gleichen sind, auch überall ganz ähnliche Waldtypen auftreten. Man unterscheidet sie nach den jeweiligen Pflanzengesellschaften, aus denen sie sich zusammensetzen. Wälder

FeuchtwaldIn feuchten Wäldern, wie den Nebel- und Regenwäldern, besiedeln Flechten, Farne und Moose die Stämme und Zweige der Bäume. In den Tropen gesellen sich dazu vor allem Bromelien, Orchideen und Tillandsien. So entsteht der Charakter des exotischen Urwalds.

Der Typ, der nicht nur in Mitteleuropa und weiten Teilen West- und Osteuropas, sondern auch in Ostasien und im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika dominiert, wird als sommergrüner Laubwald bezeichnet. Zwar sind Arten und Unterwuchs in den einzelnen Erdteilen verschieden, aber ungeachtet des wechselnden Aussehens sind sie nahe miteinander verwandt. Das jahreszeitliche Bild bietet sich hier wie dort ähnlich dar: zur Winterzeit kahl, im Frühling frisches Grün, sommers belaubt, im Herbst bunte Blätter und anschließend Laubfall.

Gegen den Polarkreis schließt sich an die sommergrünen Laubwälder der immergrüne Typ der nördlichen Nadelwälder an. Auch die Nadelwälder der höheren Gebirge inmitten der sommergrünen Laubwaldzone gehören zu diesem Typus: Es sind Wälder von nur geringer Artenvielfalt, bestehend aus Fichten, Tannen, Kiefern oder auch Lärchen. Sie alle scheinen einander zu gleichen; das ist auch so, denn bei den Nadelbäumen treten die Artunterschiede längst nicht so stark hervor wie bei den Laubbäumen.

Die küstennahen Landschaften Südeuropas und Nordafrikas sowie die Inseln des Mittelmeerraumes sind oft bestanden mit Gehölzen aus immergrünen, Trockenheit ertragenden Gewächsen, deren lederartige dicke oder dichtbehaarte Blätter die Verdunstung herabsetzen und somit bewirken, dass die Pflanzen die Sommerdürre überstehen. Wegen der harten Blätter wird dieser Waldtyp »Hartlaubgehölz« genannt. Solche Hartlaubbestände gibt es auch im Süden Südafrikas, Australiens, in Kalifornien und Chile.

Der vorherrschende Waldtyp im Tropengürtel der Erde ist der tropische Regenwald, welcher aus immergrünen Laubbäumen besteht und in den Tiefländern von Süd- und Mittelamerika, West-und Zentralafrika sowie Südostasien üppig gedeiht, heute aber durch Rodungen und Raubbau in seiner Existenz bedroht ist. Er setzt sich in jedem Erdteil aus anderen Baumarten zusammen, doch immer ist deren Zahl riesengroß: Bis jetzt haben die Wissenschaftler in tropischen Regenwäldern immerhin weit mehr als 10000 verschiedene Baumarten ermitteln können.

In den Gebirgslagen der Tropen, oberhalb von 600 bis 800 Metern, findet sich der montane Regenwald, der in den nebligen Höhenlagen in den sogenannten Nebelwald übergeht (bei 1500 Metern und höher). Auch die montanen Regen- und Nebelwälder sind immergrüne Laubwälder; sie erinnern in ihrer Artenfülle und Üppigkeit an die Regenwälder des Tieflands, doch sind vielfach ganz andere Pflanzen und Baumarten an ihrem Aufbau beteiligt.

Wieder ein anderer (freilich kein einheitlicher) Waldtyp, der sich in vielen Teilen der Erde weithin ausdehnt: die regengrünen Wälder. Je nach Regenmenge und -häufigkeit zeigen diese Wälder sich in starken Abwandlungen.

Die regengrünen Wälder Vorder- und Hinterindiens haben die besten Entwicklungsbedingungen: Der Monsun dieser Breiten bringt regelmäßig einmal im Jahr ergiebigen, Monate dauernden Regen. In den anschließenden Trockenmonaten werfen die meisten Holzgewächse ihr Laub ganz oder teilweise ab, vor allem im Kronenbereich, so dass quasi das Bild eines »teilimmergrünen« Waldes entsteht. Diese den tropischen Regenwäldern noch sehr ähnlichen Wälder bezeichnet man als laubabwerfende Monsunwälder.

Andersartige regengrüne Wälder finden sich in Afrika, von Angola bis Tansania, nach Norden bis in den Sudan, aber auch in weiten Teilen Westafrikas. In diesen Gebieten dauern die Trockenzeiten länger als die Regenzeiten, so dass der Laubfall meist alle Bäume und Sträucher der lichten Wälder erfasst: Man spricht deshalb hier von den regengrünen Trockenwäldern.

Wo die jährlichen Regenzeiten nur kurz sind (wie im südamerikanischen Chaco-Gebiet) oder wo Niederschläge länger als ein Jahr, vielleicht jahrelang ausbleiben können (wie im Caatinga-Gebiet Nordostbrasiliens), sehen auch die regengrünen Wälder ziemlich untypisch aus: Sehr viele Holzgewächse tragen dort, in Anpassung an die Dürre, Dornen oder Stacheln statt der Zweige und Blätter - man nennt sie folgerichtig regengrüne Dornwälder. Darin gibt es viele Sukkulenten oder Gewächse, die Wasser zu speichern vermögen.

Regenwald
Ein Regenwald an der Baumgrenze im Marwia River Valley in Neuseeland.

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