Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Gesundheit und Fitness

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Beim Lauftreff rennt man gemeinsam

Jeder kann an den Lauftreffs teilnehmen, auch wenn er keinem Verein zugehört. Mindestens einmal wöchentlich wird gelaufen. Für die Läufe gibt es kein festes Schema, man entdeckt jedesmal ein neues Waldgebiet. Der Lauftreff-Trainer in seinem gelben Hemd mit grüner Aufschrift bestimmt Lauftempo und Streckenlänge. Anfänger sollten langsam beginnen: Eine Laufpassage von 100 bis 200 Metern, dann eine Gehpause - und so weiter. Vorher empfiehlt sich wiederum eine sportärztliche Untersuchung. Freizeit im Wald

Lauftreff
Lauftreffs stehen unter der Aufsicht geschulter Trainer, die vom Deutschen Sportbund geprüft wurden.
Diese Trainer sorgen dafür, dass niemand überanstrengt wird.

Bei diesen Waldläufen wird alles erreicht, was man sich vom Sport im Walde wünscht: Der Körper wird durchtrainiert, Übergewicht verschwindet nach und nach. Die Energie fürs Laufen wird durch Abbau von Nährstoffen gewonnen. Am Ende der komplizierten Abbauwege steht ein »Energiemolekül«, das ATP (Adenosin-Tri-Phosphat). Es ist der Energielieferant für die Endverbraucher in der Zelle. Energie wird frei, indem Phosphorgruppen des ATP abgetrennt werden.

Fit im WaldEin ideales Training, vor allem für junge Leute: steile Wege oder Treppen hinaufzurennen.

Mit dieser Energie werden die Muskeln in Bewegung gesetzt. Wenn plötzlich viel Energie nötig ist, beispielsweise bei einem 100-Meter-Lauf, haben allerdings sämtliche ATP-Moleküle der Muskelzellen schon nach einer einzigen Sekunde ihre Energie abgegeben. Die reicht nämlich nur für zwei bis drei Muskelkontraktionen. Der Läufer würde zusammenbrechen, verfügte der Organismus nicht über »Reservesysteme«. Dem ATP-System ist das KeP-System (Kreatin-Phosphat-System) direkt nachgeschaltet. Es beginnt schon während der ersten Muskelkontraktion seine Phosphatgruppen auf die ATP-Reste zu übertragen - und zwar so schnell, dass der Läufer beim 100-Meter-Lauf davon gar nichts merkt. Das Kreatin wird sofort wieder nachgeladen, nämlich durch den Abbau von Zucker, der in der Zelle gespeichert ist. Dieser Zucker wird zu Kohlendioxid und Wasser verbrannt, wozu Sauerstoff nötig ist, der durch den Blutkreislauf herangeschafft wird. Weil ein Blutkörperchen aber fast eine halbe Minute braucht, um den Kreislauf zu bewältigen, hilft dieser Prozess meistens wenig, er ist langsam. Der Läufer würde wiederum versagen - wenn der Körper sich nicht erneut helfen würde: Er holt sich die nötige Energie nicht durch Verbrennung des Zuckers, sondern durch Abbau des Zuckers zu Milchsäure. Dieser Prozess ist allerdings sehr unwirtschaftlich: Die Zuckervorräte der Zelle sind rasch verbraucht - der Läufer wird müde -, und die anfallende Milchsäure belastet den Stoffwechsel der Zelle; das gibt dann den Muskelkater. (Allerdings steht nicht nur Milchsäure im Verdacht, Muskelkater auszulösen, auch mikroskopisch feine Verletzungen der Muskelfasern werden dafür verantwortlich gemacht.) Bei trainierten Läufern tritt die Verbrennung des Traubenzuckers zu Milchsäure erst später auf.

All diese Vorgänge, die man bei Hochleistungssportlern getestet hat, spielen sich ganz genauso bei Ihnen ab, wenn Sie energisch Waldlauf machen. Sie werden zuerst müde und bekommen oft Muskelkater; dann aber, wenn Sie dauerhaft trainieren, sorgt der Körper vor und vergrößert die Reserve an Kreatin-Phosphat. Gleichzeitig nimmt Ihr Atemvolumen zu (denn Sie brauchen ja viel Sauerstoff, um den Zucker zu verbrennen). Ihre Herzleistung wird ökonomisiert, Blutdruck und Pulsfrequenz gesenkt, Kraft und Ausdauer verbessert. Kurz: Sie werden fit.


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