Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

Die Auerhenne ist deutlich kleiner und anders gefärbt als der Hahn. Auerhühner sind sehr selten. In alten, naturnahen Nadelgehölzen haben sie ihre letzten Refugien.

Ein Bewohner alter Misch- und Nadelwälder mit Naturverjüngung und reicher Beerkrautflora ist das Auerhuhn. Da die naturnahen Wälder mehr und mehr schwinden, ist dieser Vogel nur noch selten anzutreffen - etwa im Bayerischen Wald, im Schwarzwald und im Alpenraum. Der Hahn (den man sprachlich korrekt »Auerhahn« nennt) wird wesentlich größer als die Henne. Bei der Balz fächert er das Schwanzgefieder weit auseinander, wobei er mit halbgeöffnetem Schnabel knappende Laute hervorbringt, die sich zu einem hölzernen Triller beschleunigen und glucksend in einem Hauptschlag enden - es klingt ganz ähnlich wie das schwungvolle Herausziehen eines Korkens aus der Flasche. Darauf folgt ein wetzendes Geräusch, das sogenannte Schleifen. Dieser Balzgesang ist jedoch relativ leise und nur aus nächster Nähe zu hören.

Bei der Balz fächert der Auerhahn das Schwanzgefieder weit auseinander.

Auerhähne haben in Altholzbeständen Balzplätze, auf denen sie zu mehreren im Frühling um die Hennen werben. Deren Erscheinen dient einzig dem Zweck, sich von den Platzhähnchen begatten zu lassen. Danach kümmern die Hennen sich alleine um die Brut und Aufzucht der Jungen. Eine Mulde am Boden, meist von Vegetation gedeckt, hält als Brutstätte her, wo die sieben bis neun Eier - sie sind auf hellbraunem Grund dunkel gepunktet - nun in etwa vier Wochen ausgebrütet werden. Die Jungen kommen mit Dunen befiedert zur Welt - sobald sie trocken sind, folgen sie der Mutter. Bevorzugte Nahrung der Küken sind Ameisen und andere Insekten. Erwachsene Vögel ernähren sich vor allem von Knospen, Beeren, Blattspitzen und Koniferennadeln.

Wegen ihrer befiederten Füße ordnet man die Auerhühner den Rauhfußhühnern zu; dieser Unterfamilie gehört auch das inzwischen selten gewordene Haselhuhn an.