Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

Mäusebussarden kann man durch das Auslegen von Fleischabfällen über den Winter helfen (links). Ohne menschliche Hilfe ernähren sich diese Greifvögel, wie ihr Name sagt, hauptsächlich von Mäusen, die sie von einer hohen Warte aus erspähen. Aber auch andere Kleintiere und Aas verschmähen sie nicht.

Der häufigste Greifvogel Mitteleuropas ist der Mäusebussard. Man sieht ihn oft im Blau des Himmels kreisen, nicht selten zu zweit oder zu mehreren, wobei man seine charakteristischen, wie »Hiäh!« klingenden Rufe hört. Fliegend zeigt er seine langen breiten Schwingen (die Spannweite reicht bis zu einem Meter dreißig). Die Gesamtlänge des Vogels vom Schnabel bis zur Spitze seines kurzen Schwanzes: etwa 50 Zentimeter. Die Gefiederfärbung ist sehr unterschiedlich - von dunkelbraun bis fast weiß. Der Mäusebussard setzt sich mit Vorliebe auf Pfähle, Masten, Heuhaufen und einzelnstehende Bäume, von wo aus er gut die Umgebung beobachten kann. Häufig sieht man ihn auf solchen Warten an den Rändern von Landstraßen und Autobahnen.

Der Mäusebussard bewohnt aufgelockerte Waldungen und offene Landschaften mit Baumgruppen oder einzelnen Bäumen. Seinen mächtigen Reisighorst baut er meist in großer Höhe. Die weißlichen, braun gefleckten Eier werden fünf Wochen lang vom Weibchen bebrütet, in Ausnahmefällen beteiligt sich aber auch das Männchen am Brutgeschäft. Die Jungen verlassen im Alter von sechs Wochen den Horst. Mäusebussarde ernähren sich, der Name sagt es, in erster Linie von Mäusen, die sie von ihren Warten aus erspähen; daneben jagen sie auch andere Kleintiere, wobei selbst Regenwürmer nicht verschmäht werden. Und im Winter machen sie sich gern über Aas her - speziell über die Kadaver von Tieren, die auf Landstraßen von Autos überfahren wurden.