Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Jagd

Kapitel in: Jagd

Die Jäger stehen sich selbst im Weg

Wenige Themen, die mit dem Wald zu tun haben, werden so heftig und leidenschaftlich diskutiert wie die Jagd. Einst war sie nötig, weil man das erlegte Wild als Nahrung brauchte. Was aber ist sie heute? Tierschutz? Waldpflege? Oder nur Freizeitvergnügen? Zwei Fachleute äußern sich zur Jagd. Auf den vorhergehenden Seiten kam ein Jäger zu Wort, hier trägt ein Kritiker seine Bedenken vor. Jagd

JagdzeitFür fast alle jagdbaren Tiere gelten strenge Jagdzeiten - wer außerhalb dieser Termine auf die Jagd geht, macht sich strafbar. So dürfen Rehböcke nur zwischen dem 16. Mai und dem 15. Oktober geschossen werden, und Rehgeißen darf der Waidmann nur vom 1. September bis zum 31. Januar jagen.

Kein Zweifel: hätten wir unser modernes Jagdwesen nicht - es gäbe sehr wenig Wild im deutschen Wald. Nach dem Jahr 1848 zum Beispiel lebten fast nur noch Vögel und Kleintiere in den Wäldern; die Bauern hatten im revolutionären Überschwang die deutschen Wälder so gründlich leergeschossen, dass das Reh danach als eine aussterbende Tierart angesehen wurde. Heute dagegen lebt so viel Schalenwild (dazu gehören alle Hirscharten samt den Rehen, aber auch Wildschweine und Gemsen) im deutschen Wald wie kaum je zuvor - freilich in einer Auswahl, die unmittelbar bestimmt wird von der Kulturlandschaft außerdem aber auch von den Wünschen der Jäger.

Favorisiert sind Reh und Hirsch. Weil zu viele Hirsche aber dem Jungwald schaden, hat man das Rotwild zurückgedrängt auf einige ausgewählte Regionen; dort allerdings geht es ihm so gut wie zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als Kurfürst Johann Sigismund noch höchstselbst in acht Jahren fast 2000 Hirsche zur Strecke bringen konnte, ohne seine preußische Hofjagd zu gefährden. Zusätzlich jagte der Fürst aber auch noch Bären, Wisente, Elche, Wölfe und Luchse.

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