Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Hilfsmaßnahmen

Kapitel in: Hilfsmaßnahmen

Der Wettlauf mit der Zeit hat begonnen

Bleifreies Benzin galt im Sinn des Umweltschutzes als besonders erwünscht. Zunächst muss man wissen, dass dem Benzin Bleitetraäthyl beigemischt wurde, um in hochverdichteten Motoren eine hohe Klopffestigkeit zu erreichen. Die Verbrennungsrückstände des Bleitetraäthyls stören aber den Katalysatorbetrieb; sie können das System völlig ausfallen lassen und wirken als Katalysatorgift. Deshalb war für die Einführung der Katalysatoren unverbleites Benzin nötig. Hilfsmaßnahmen

Fichtenkeimlinge
An der Universität Göttingen werden Fichtenkeimlinge im Labor gezogen. Dabei wird untersucht, wieviele und welche Schadstoffe sie aus dem Boden aufnehmen.

Dies bedeutete die Verschonung unserer Umwelt von jährlich etwa 3000 Tonnen Bleirückständen in der Bundesrepublik. Bestimmte Anzeichen wiesen darauf hin, dass Verbrennungsrückstände des Bleis bei der Entstehung von Waldschäden mitwirkten.

Die technischen Maßnahmen zur Luftsäuberung zeigen erst mittel- und langfristig Auswirkungen. Man muss Bäume alt werden lassen, immer wieder neue, junge Bäumchen einbringen, alle Lücken im Wald sofort mit Pionierpflanzen zudecken. Je mehr die Wälder sich auflösen, desto schwieriger wird es, in entstandenen Lücken wieder jungen Schutzwald aufzubauen. Ein Wettlauf mit der Zeit hat begonnen. Ziel der Überbrückung kann also nur sein, den alten Wald so lange wie möglich zu erhalten und in seinem Schutz so schnell wie irgend möglich einen neuen, jungen Wald aufzubauen.

Dies gilt besonders für die Schutzwälder im Gebirge. Es ist nötig, alle Schutzwälder genau zu kartieren nach ihrer örtlichen Bedeutung und ihrem Gesundheitszustand. Für alle besonders wichtigen Schutzwälder wird man Sicherungs- und Sanierungspläne aufstellen müssen.

Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, die zwar dem bisherigen wirtschaftlichen Denken widersprechen, aber unumgänglich sind, um Millionenschäden zu vermeiden. Dazu gehört, dass man naturnah aufgebaute, noch weitgehend geschlossene alte Schutzwälder nicht weiter künstlich auslichtet beispielsweise um Skilifte anzulegen oder Pisten zu schlagen. Man braucht unbedingt diese geschlossenen Stabilisierungsblöcke in den sich auflösenden Schutzwäldern.

Die jungen Wälder müssen möglichst im Schutz alter Bäume aufwachsen, um vor Klimaextremen, allzu starkem Schneeschub, Steinschlag und Wasserabfluss, aber auch vor Luftschadstoffen geschützt zu sein. Alte Bäume sollten möglichst lange stehen bleiben. Wo sie gefällt werden müssen, weil sie krank sind, weil Käferbefall droht oder weil sie dem Nachwuchs das Licht wegnehmen, sollten die Stümpfe im steilen Schutzwald möglichst hoch sein und die Stämme quer zum Hang liegen bleiben. So wirken sie für etwa 20 Jahre als natürliche Bremse.

Anpflanzungsgebiet
Häufig muss das Anpflanzungsgebiet durch einen Zaun vor dem Verbiss durch Wild geschützt werden.

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