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Helfer in der Not: Forstarbeiter und viele Freiwillige sind in den Bergen alljährlich dabei, dem Wald aufzuhelfen. Das Pflanzen und Pflegen ist an den steilen Hängen nicht einfach.
Die Zahl der Hirsche, Rehe und Gemsen muss so weit reduziert werden, dass alle jungen Bäume und Pionierpflanzen aufwachsen können. Der Hauptverbiss durch die Hirsche findet im Winter statt; man muss sie deshalb von November bis Mai in Wintergattern füttern, die nur etwa zwei Prozent der Waldfläche ausmachen. Und die Waldweide der Haustiere muss in Schutzwäldern ein Ende haben - auch wenn das nicht ohne großzügige Entschädigung der Landwirte abgeht.
Wo der Schutzwald schon jetzt gelichtet ist, muss rasch neu gepflanzt werden - auf größeren Lücken sowie auf waldlosen Stellen mit rasch wachsenden Pionierpflanzen. Da ist inzwischen die "Partsch-Methode" bekannt geworden. Der Allgäuer Biologe Karl Partsch setzt ganz auf die Pioniergehölze wie Hartriegel und Haselnuss, Weißdorn und Faulbaum, Liguster, Schneeball und Vogelbeere Pflanzen, die schon nach der letzten Eiszeit den Platz für die nachfolgenden Wälder vorbereiteten. Partsch kann sich dabei auf unbezahlte Helfer stützen, die in den Bergen als Pflanzer arbeiten.
Man pflanzt, wenn es geht, im Schutz von Schnee-Bremsen aus gefällten Bäumen oder treppenartig verlegten Balken.
Was an den Waldhängen praktiziert wird, ist für manche Talsiedlung lebenswichtig, die vor den Gewalten der Natur geschützt werden muss Es ist gleichzeitig ein Modell, wie man - natürlich etwas abgewandelt - heutzutage auch in den Mittelgebirgen und im Flachland vorgehen sollte: vorausgesetzt, man nimmt die Schutzwirkungen wie die ökologischen Funktionen ernst, die der Wald auch dort zu bieten vermag.