Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Hunsrück - Saarland - Pfälzer Wald

Kapitel in: Hunsrück - Saarland - Pfälzer Wald

Soonwald und Binger Wald

Der Schlupfwinkel des Schinderhannes Soonwald und Binger Wald

Im Osten begrenzt der Rhein das gebirgige Wald- und Bauernland des Soonwaldes und des Binger Waldes. Im Westen trennt das Guldenbachtal die beiden Waldgebiete.

In diesem Tal zwischen Rheinböllen und Stromberg gedeihen seltene Orchideen und Hirschzungenfarne neben Seidelbast und Maiglöckchen.

Für Geologen ist das Karstgebiet um Stromberg besonders interessant: Im Stadtwald liegt eine Karsthöhle, im Dörrebachtal gibt es Kalksteinbrüche. Der Dörrebach verschwindet im Karst, fließt unterirdisch weiter und tritt in Stromberg wieder an die Oberfläche (er mündet dann in den Guldenbach).

Die höchsten Erhebungen des 2500 Hektar umfassenden Binger Waldes sind der Kandrich (637 m), der Salzkopf (628 m) und der Franzosenkopf (618 m). In den einsamen Hochwäldern gedeihen vor allem Buchen und Fichten; Tannen, Eichen, Lärchen und Kiefern findet man dagegen nur vereinzelt.

Im 25 Kilometer langen und zehn Kilometer breiten Soonwald, der einst Revier des Jägers aus Kurpfalz und Schlupfstätte des Hunsrücker Räuberhauptmanns Schinderhannes war, liegt ein Rotwildrevier mit reichem Tierbestand; die Hirschbrunft im Herbst ist ein eindrucksvolles Erlebnis. Auch Schwarz- und Rehwild lassen sich häufig sehen. Die Nebenflüsse der Nahe, Gulden-, Gräfen- und Simmerbach, haben eindrucksvolle, schluchtartige Felsformationen geschaffen; das klare Wasser ist für seinen Fischreichtum bekannt.

Den Soonwald schließt im Süden eine Straße ab, die von Stromberg dreieinhalb Kilometer südwärts führt und dann nach Westen in Richtung Spabrücken abbiegt. In Kreershäuschen, acht Kilometer hinter Spabrücken, biegt eine weitere Straße nach Nordwesten ab: Sie führt zum höchsten Berg des Soonwaldes, dem 657 Meter hohen Ellerspring, und nach Tiefenbach. An beiden Straßen sind zahlreiche Wanderparkplätze eingerichtet, mitsamt den dazugehörenden Rundwandervorschlägen und Freizeiteinrichtungen. Der Sinn dieser Ballung: Man will den Tourismus so stark wie möglich auf diese Gebiete konzentrieren; denn die Wälder ringsum sind noch so intakt und wildreich, dass lärmende Gruppen dort sehr stören würden.

An der Straße von Argenthal in Richtung Südosten liegen unterhalb des 650 Meter hohen Opel zwei Wanderparkplätze, die Opelwiesen. Hier wurden Wigwams und Holzspielzeuge zu einem Abenteuerplatz zusammengestellt. Grillhütten, weite Liege- und Spielwiesen am reizvollen Bachlauf vervollständigen das Freizeitangebot. Rundwanderwege führen durch ein Landschaftsschutzgebiet rings um den Opel. Sie wandern durch lichte Buchen- und Eichenwälder mit kraftvollem Kraut- und Strauchwuchs, durch weite, dunkle Fichtenwälder mit märchenhaft bemoosten Waldböden. Eine ungemein stille Landschaft.

In Rheinböllen weisen Schilder zum Hochwildschutzpark Hunsrück, der sich an der Nordgrenze von Rheinböllen über 100 Hektar ausdehnt. Mitten in schönen Laub- und Nadelwäldern, von Wiesen umschlossen, liegt hier auch ein großer Waldsee mit Angelmöglichkeiten. Rundwege führen Sie zum Rot- und Damwildgehege, zu den Wisenten und den Bisons, den Luchsen und Wölfen. Es gibt auch eine Falknerei und außerdem Hochsitzplätze, von denen Sie besonders am Abend das Wild gut beobachten können. Der Tiernachwuchs und der Spielplatz sind eine große Attraktion für die Kinder.

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