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Niederrhein und Münsterland

Kapitel in: Niederrhein und Münsterland

Reichswald und Davert

Sieben Quellen im Revier Kaiser Karls

In dem Dreieck, das durch die Städte Kleve, Goch und Kranenburg markiert wird, liegt die größte staatliche Waldfläche Nordrhein-Westfalens: der 5000 Hektar große Reichswald. Reichswald und Davert

WaldgaststätteBesonders beliebt ist das Münsterland bei Radwanderern. Unterwegs laden viele Waldgaststätten zur gemütlichen Rast.

Dieser Forst ist in sogenannte Jagen eingeteilt: in Rechtecke, die sich aneinanderfügen und durch Grenzsteine an Wegen und Schneisen markiert sind. Dadurch können Sie sich in dem riesigen Gebiet kaum verlaufen: ja, es ist möglich, beliebige Wanderstrecken auszusuchen und zu variieren, je nachdem, ob Sie eine längere oder kürzere Route bevorzugen, und Sie kommen dabei jederzeit auch ohne Wegweiser aus.

Sie bewegen sich im Reichswald auf geschichtsträchtigem Boden. In den damals fast undurchdringlichen Waldungen versammelte Claudius Civilis im Jahr 69 n. Chr. die germanischen Bataverstämme zum Aufstand gegen die Römer; bei Geschichtsschreiber Publius Cornelius Tacitus ist das nachzulesen. Kaiser Karl der Große hatte 800 Jahre später im Reichswald eines seiner beliebtesten Jagdgebiete. Otto III. soll hier im Jahr 980 sogar geboren worden sein, weil sich seine Mutter, die ihren Gemahl bei der Jagd begleitete, mit dem Zeitpunkt der Niederkunft verrechnet hatte.

Ein guter Ausgangspunkt für eine Reichswaldwanderung ist der am Stadtrand von Kleve gelegene, 1899 erbaute, 15 Meter hohe Aussichtsturm in der Nähe der Nimweger Straße. Dort finden Sie auf der Königsallee nicht nur genügend Parkplatz; Sie erlangen vom Turm aus auch einen ersten, sehr guten Überblick. Sie sehen über Kleve und das Rheintal bis ins Montferland oder in die ostniederländischen Provinzen.

Die Davert

Das Münsterland wird weithin durch kleine Wäldchen und parkartige Flächen charakterisiert. Südlich von Münster erstreckt sich die Davert, ein sehr waldreiches Gebiet.

Pferde auf der KoppelDas Waldgebiet der Davert unterbricht die zumeist parkähnlichen Flächen des Münsterlands. Immer wieder begegnet man Reitern oder sieht Pferde auf der Koppel.

Ursprünglich wuchsen in den Niederungen des Münsterlands vor allem Eichen. In der Davert dominieren sie noch heute; dazwischen stehen aber auch Birken und Kiefern, Buchen und anderes Laubholz.

Einen ganz eigenwilligen Teil des Münsterlands können Sie bei einer kleinen Wanderung durch das Venner Moor erleben. Das an der Oberfläche gewölbte Moor liegt versteckt in der Davert. Aus der mehrere Meter dicken Moorschicht ragen Reste von Birken, die von einer untergegangenen früheren Vegetation stammen. Vor Jahrzehnten hatte man nämlich das Moor entwässert und größtenteils abgetorft; dann wurden dort Birkenwälder angepflanzt. Doch die Senke lief wieder voll Wasser, das Moor begann erneut zu leben und beheimatet nun eine üppige Feuchtvegetation. Viele der einst angepflanzten Birken starben ab und blieben als Baumskelette stehen.

Besonders schön ist die Moorlandschaft zur Zeit der Wollgrasblüte im Frühling. Rings um das Venner Moor erstrecken sich dichte Birken- und Laubmischwälder.

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