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Rhön und Harz

Kapitel in: Rhön und Harz

Im Oberharz

Waldige Schluchten und stille Moore Oberharz

Die höheren Lagen des nördlichen Harzes sind größtenteils von Fichtenforsten bestanden. Misch- und Laubwälder finden sich allenfalls an den Hängen der Randgebiete.

OkerWasserfälle, rundgeschliffene Granitbrocken, Felsenmeere und eine außerordentlich artenreiche Vegetation kennzeichnen das Tal der Oker, durch das eine der abwechslungsreichsten Wanderungen im Oberharz führt.

In den weiten Waldgebieten gibt es Rotwild, außerdem Dachse, Baum- und Steinmarder und Eichhörnchen. Das Schwarzwild äst lieber in den Randgebieten. Sogar der Dickschnäbelige Tannenhäher kommt in diesen Wäldern vor, eine Besonderheit in norddeutschen Breiten.

Der Harz ist ein sehr altes Gebirge; vermutlich entstand es vor 300 bis 400 Millionen Jahren. Im Okertal, südlich von Oker, stößt man stellenweise auf das härteste Gestein der Welt: den Granit. Auch den Spateisenstein findet man häufig; der wurde einst im Oberharz ganz systematisch abgebaut - noch heute kann man in Wildemann den 19-Lachter-Stollen besichtigen; täglich wird durch dieses alte Bergwerk geführt.

Iberger TropfsteinhöhleDie Iberger Tropfsteinhöhle bei Bad Grund gehört zu den eindrucksvollsten Schauhöhlen Deutschlands.

Am Nordrand von Bad Grund, der ältesten Oberharzer Bergstadt, liegt die Iberger Tropfsteinhöhle mit ihren über zwei Meter hohen Stalagmiten und ihrem Versteinerten Wasserfall. Die tiefste Stelle liegt 85 Meter unter dem Erdboden. Von der Höhle zieht sich ein hübscher Spazierpfad hinüber zum Albert-Turm, in zehn Minuten ist man dort. Der 1200 Meter lange Pfad windet sich durch reizvollen Mischwald.

Vom Albert-Turm kann man aber auch in wenigen Minuten zum 40 Meter hohen Hübichenstein weiterwandern, einem Doppelfelsen aus Korallenkalk mit gleichfalls sehr schöner Rundsicht. In südlicher Richtung geht es von hier aus zum Gebiet um den Königsberg, wo ein Arboretum angelegt wurde, eine sehenswerte gärtnerische Anpflanzung in- und ausländischer Gehölze.

In Lautenthal können Sie mit einer Grubenbahn in den Tiefen-Sachsen-Stollen einfahren, ein ehemaliges Silber- und Goldbergwerk. Dort stehen noch funktionierende Bergbaumaschinen. Der Stollen ist das ganze Jahr hindurch für Besucher geöffnet.

Schließlich drei Ziele nordöstlich von Clausthal-Zellerfeld: der Zankwieser Teich, der Kiefhölzer Teich - und Festenburg mit seinem großräumigen Wildgatter. Sehr hübsch ist der neun Kilometer lange Rundwanderweg, der, am Zankwieser Teich vorbei, auf den Schalke führt, einen 762 Meter hohen Sandsteinberg, obendrauf eine Schutzhütte und ein Aussichtsturm. Der Rückmarsch folgt dem »Schalker Weg« und dem »Goslarer Stadtweg«, am Schalker Teich entlang zurück nach Festenburg.

Sehr interessant, allerdings zehn Kilometer lang, ist der Wanderweg 18 B, der von Altenau östlich nach Torfhaus führt: Durch prachtvollen Fichtenwald von fast urwaldhaftem Charakter geht es hinauf bis zur 919 Meterhohen Wolfswarte, einem hellen Ouarzitblock, von wo man bei gutem Wetter einen großartigen Rundblick über den ganzen Westharz genießt; sogar der acht Kilometer entfernte Brocken ist dann deutlich zu erkennen.

Östlich der Wolfswarte beginnt ein Hochmoor, von dessen Rand man - bei trockener Witterung - sogar ein Stückchen ins Moorgebiet hineingehen kann, immer an den Geländerstangen entlang.

Torfhaus ist geradezu umzingelt von Hochmooren, deren Flora unter Naturschutz steht. Hier gedeihen Zwergbirke und Rauschbeere, die Preisel- und die Moosbeere, die Rosmarinheide und das Wollgras. Das Radauborner Moor, nordöstlich von Torfhaus, wölbt sich in der Mitte besonders deutlich sichtbar auf, eine für alle Hochmoore charakteristische Erscheinung. Allerdings sollten Sie nicht versuchen, diese Moore - die bis zu sieben Meter aufgestockt sind - zu durchwandern; das kann gefährlich werden, zu schweigen davon, dass es verboten ist. Bleiben Sie auf den Wegen!

Eine der abwechslungsreichsten Wanderungen beginnt am Waldhaus Okertal, südlich von Oker. Der Weg ist ungemein fesselnd für alle geologisch Interessierten-Fachleute nennen das Okertal die »klassische Quadratmeile der Geologie«. Auch die Fauna erweist sich als ungewöhnlich artenreich. Das wildromantische Okertal steht unter Naturschutz. Der Weg führt vom Waldhaus in einer Stunde zum eindrucksvollen Wasserfall Romkerhalle an der Oker. Hier stürzen die Wasser der Romke vor der Einmündung in die Oker 60 Meter in die Tiefe. Der Rückweg über die imposanten Felsen des Treppensteins wieder zum Waldhaus führend, dauert nochmals etwa eine Stunde.

Okerstausee
Der Okerstausee bei Schulenberg.

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