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Durch den jahreszeitlichen Rhythmus bei der Bildung des Holzes entstehen an jedem Baum Jahresringe (oder Jahrringe, beide Bezeichnungen sind üblich). Die Ringe sind sichtbar, weil das im Frühjahr gebildete Holz anders aufgebaut ist als das später im Jahr produzierte. Besonders bei Nadelhölzern unterscheiden die Jahresringe sich deutlich in der Zellwanddicke und damit in der Härte des Holzes. Das lässt sich leicht mit dem Taschenmesser am Querschnitt eines gefällten Stammes nachprüfen; man spürt es aber auch beim Sägen des Holzes mit der Handsäge.
Bei den Laubhölzern sind die Jahresringe of nicht so gut sichtbar wie bei den Nadelhölzern - die größere Vielfalt an Zelltypen macht die Verhältnisse etwas unübersichtlich. Das gilt besonders für die sogenannten zerstreutporigen Hölzer; bei denen entstehen die Gefäße, die im Querschnitt als Poren erscheinen, während der ganzen Wachstumsperiode ziemlich gleichmäßig; sie sind deshalb scheinbar wahllos über das Holz verteilt. Bäume, auf welche dies zutrifft, sind unter anderem Ahorn, Birke, Erle, Linde, Pappel, Rotbuche und Weide. Bei denen tut man sich als Nichtfachmann oft schwer, die Jahresstruktur zu erkennen. Anders ist es bei Edelkastanie, Eiche, Esche, Robinie und Ulme: sie bilden nur im Frühjahr deutlich erkennbare Gefäße; ihre Poren zeichnen dabei einen gut erkennbaren Jahresring.