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Die Zellen der Holzstrahlen speichern Nährstoffe

Zellen der Holzstrahlen

Zersägt man einen Baum, so lassen sich im Querschnitt - bei den verschiedenen Baumarten unterschiedlich deutlich - Holzstrahlen erkennen. Das sind helle, selten mehr als einen Millimeter breite Linien, wie dünne Speichen eines Rads. Eiche und Rotbuche haben verhältnismäßig breite Holzstrahlen, Nadelhölzer hingegen besonders feine, oft kaum erkennbare. Die Holzstrahlen bestehen aus Zellen, die der Stoffspeicherung dienen.

Querschnitt durch die Sproßachse eines Pfeifen-
strauchsIn Zweigen und Stengeln liegen Zellen, die Wasser und Nährstoffe transportieren, oft nahe beieinander. Wie der Querschnitt durch die Sproßachse eines Pfeifenstrauchs enthüllt., sind sie häufig sogar zu Leitbündeln zusammengefasst, die man mit bloßem Auge gut erkennt.

Die Gewebe, deren Aufgabe es ist, Wasser oder organische Stoffe zu transportieren, liegen gewöhnlich recht nahe beieinander. In krautigen Pflanzenteilen sind sie oft zu Leitbündeln vereinigt, deren Stränge man im Anschnitt eines Stengels auch mit bloßem Auge erkennen kann. Die Leitungsbahnen bestehen aus Ketten von übereinanderliegenden länglichen Zellen, manchmal auch ganzen Röhrensystemen, die sich durch die Pflanze ziehen.

Bei Bäumen und Sträuchern liegen die Leitbahnen für die organischen Nährstoffe im Bast der Rinde, die Leitbahnen für das Wasser im Holz, in der Nachbarschaft vom Bildungsgewebe. Die weiter im Stamminnern liegenden Wasserleitungssysteme, die in zurückliegenden Jahre wuchsen, sind nicht mehr funktionstüchtig. Aber auch die Gefäße, die noch als Wasserleitung funktionieren, sind bereits tot. Sie arbeiten nicht als Pumpen; sie tun überhaupt nichts mehr.

SiebröhrchenIn den Siebröhrchen werden organische Nährstoffe transportiert - hier hat sie polarisiertes Licht sichtbar gemacht.

Das Wasser steigt in ihnen hoch, weil durch die Transpiration, die Wasserabgabe vor allem der Blätter an die Luft, ein Sog in den Wasserleitungsbahnen entsteht. Die Geschwindigkeit des Wassertransports beträgt bei Nadelbäumen fast anderthalb Meter pro Stunde, bei manchen Laubbäumen gut 40 Meter in der gleichen Zeit. Anders ist es beim Transport der organischen Nährstoffe, der gelösten Kohlehydrate und der sonstigen Substanzen. Sie werden von Siebzellen oder Siebröhrchen weiterbefördert, welche die Nahrung unter lebhaftem Energieaufwand in die gewünschte Richtung drücken.

Gespeichert werden die organischen Stoffe in Parenchymzellen, dünnwandigen Zellen von einfacher, schachtel- oder backsteinähnlicher Form. Sie bilden unter anderem die Holzstrahlen, von denen schon die Rede war. Der Festigung des Holzes und damit der Stabilität des Stammes dienen dickwandige, langgestreckte enge Zellen, die Holzfasern.

Laubbäume haben eine deutlich andere Holzqualität als Nadelbäume. Bei den Nadelbäumen sieht das Holz relativ gleichförmig aus, weil die Zahl der unterschiedlichen Zelltypen kleiner ist als beim Laubholz. Dem Nadelholz fehlen weiträumige Gefäße und spezielle Festigungszellen; Wassertransport und Stabilisierung übernehmen die sogenannten Tracheiden (90 bis 95 Prozent des Nadelbaumholzes bestehen aus diesen Zellen), und zwar besorgen die Weiterleitung des Wassers hauptsächlich die Tracheiden des Frühholzes, jene des Spätholzes hauptsächlich die Festigung.

Anders verhält es sich bei den Laubhölzern: Hier wird das Wasser sowohl von Tracheiden wie von weiträumigen Gefäßen weiterbefördert. Diese Gefäße kann man im Querschnitt eines Stammes oft sogar mit bloßem Auge als Poren erkennen - mithin ist es leicht, das Holz als Laubholz zu identifizieren. Die mechanische Festigung der Laubbäume wird von Holzfasern und tracheidenähnlichen Fasern bewirkt.


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