Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Niederrhein und Münsterland

Kapitel in: Niederrhein und Münsterland

Im Naturpark Hohe Mark

Buchengalerien am Waldbeerenberg

Der große, vielgestaltige Wald von Haard und Hoher Mark, in dem es sommertags nach Harz, Kiefern und Blüten duftet, liegt wie ein Gürtel zwischen Industrie und Bauernland. Naturpark Hohe Mark

Wildpferde vom Merfelder Bruch
Berühmt sind die Wildpferde vom Merfelder Bruch westlich von Dülmen.

Hohe Mark und Haard liegen sich beiderseits der Lippe gegenüber wie Verwandte, fast wie Zwillinge. Ihre Waldgebiete sind nie eintönig, wie sich Wälder auf sandigen Böden sonst oft präsentieren. Klangvolle Namen wie Jammertal, Waldbeerenberg, Granatberg und Galgenberg zeigen, dass hier nicht plattes Land ist; Hügel wechseln mit wasserlosen Tälern. Die Erhebungen bestehen aus Sanddünen. Auch nach Regengüssen kommt der Wanderer trockenen Fußes weiter, denn der Sand nimmt das Wasser auf.

Wenn man die Haard vom Feuerwachtturm südlich Flaesheim betrachtet, zieht sie sich von der Lippe als leicht bewegtes, lückenlos grünes Meer bis zu den Schloten des Ruhrreviers hinüber. Auf den sandigen Böden gedeihen vor allem duftende Kiefernwälder. Aber auch die anspruchslose Birke wächst hier, ebenso die Lärche. In lichten Eichen- und Buchengehölzen breitet sich Farn in großen Beständen aus. Über die alten, eingeebneten Grenzwälle am Waldbeerenberg in der Hohen Mark ziehen sich Buchengalerien; bizarr gewunden breiten sich ihre Äste aus. Auf den Dünengebieten steht Mischwald, in dem sich auch die Edelkastanie reich vertreten zeigt, da der Sand die Wärme speichert und das Klima mild ist.

Im Frühsommer, wenn der Ginster blüht, leuchten Wald- und Wegränder gelb wie die Sonne. Der stille Wanderer sieht häufig Rehe; mitunter wechseln Hirsche und Wildschweine aus dem weiter westlich liegenden Dämmerwald in die Hohe Mark. Die Wälder sind reich an Vögeln und Amphibien. Gelegentlich liegen Tümpel und Kolke, das sind teichartige Erweiterungen an Bachläufen, an den Wanderpfaden. Diese gehen von den Parkplätzen an den Durchgangsstraßen aus und sind gut markiert.

Beide Waldgebiete bilden den Ostteil des gut 1000 Quadratkilometer großen Naturparks Hohe Mark. Über ein Drittel dieses Parks ist bewaldet; meist steht hier Hochwald, der in einigen Parzellen erst 40 Jahre alt ist. Felder, Wiesen und Höfe, deren rote Backsteinwände und Ziegeldächer zum grünen Wald kontrastieren, geben der Landschaft Farbe.

Naturschutzgebiet in der Hohen Mark
Naturschutzgebiet in der Hohen Mark.


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