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Freizeit im Wald

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Nüsse und Blätter verraten, wer hier gespeist hat

Mäuse hinterlassen an Haselnüssen rundliche, ziemlich regelmäßige Löcher. Die einzelnen Mausarten verhalten sich da verschieden: Gelbhals- und Waldmäuse erzeugen Löcher, deren Ränder scharf gezeichnet sind von Zahnspuren. Hat die Waldmaus erst einmal ein Loch genagt, erweitert sie es, indem sie die oberen Schneidezähne am Außenrand der Schale festhakt und mit den unteren von innen her die Schale abnagt. So entsteht an der Außenseite der Schale um den Nagerand ein heller Hof oder eine kleine Furche; der Nagerand ist relativ uneben. Die Rötelmaus hingegen hinterlässt eine unbeschädigte Außenseite; sie nagt mit den unteren Schneidezähnen von außen her. Der Rand ist scharf und regelmäßig. Entsprechende Spuren findet man an Kirschkernen. Von Mäusen geöffnete Bucheckern und Eicheln zeigen Spuren der Schneidezähne.

Buntspechte klemmen Zapfen in die Baumrinde und holen die Samen heraus - so entsteht eine Spechtschmiede (oben). Wenn ein Eichhörnchen Zapfen abnagt, bleiben typische Abfälle zurück (darunter).

Von Eichhörnchen bearbeitete Haselnüsse werden längs gespalten. An der Spitze der Nuss nagt das Tier zunächst eine Furche in die Schale; in diese Furche werden die Zähne eingesetzt und als Hebel gebraucht. Durch eine Drehbewegung wird die Schale gesprengt.

Winzige, kreisrunde Löcher in den Früchten stammen von Käferlarven und Schmetterlingsraupen: bei der Haselnuss vom Haselnussbohrer, bei der Eichel vom Eichelbohrer (beides sind Rüsselkäfer), bei Bucheckern vom Buchenwickler (der ein Schmetterling ist).

Auch an Blättern von Pflanzen sind oft Fraßspuren zu sehen. Meistens haben hier Käfer oder Schmetterlingsraupen ihre Mahlzeit gehalten. Viele dieser Tiere haben eine sehr beschränkte Speisekarte; sie sind für ihre Ernährung auf eine einzige oder auf wenige Pflanzenarten angewiesen. Andere - wie der Maikäfer - sind weniger wählerisch und machen sich über vielerlei Bäume und Sträucher her. Sind die Blätter vom Rand her zerfressen, handelt es sich oft um Raupen, bei Löcherfraß meist um Käfer.

Interessant und leicht zu erkennen sind die Minen: linienartige, mehr oder weniger gewundene Gänge im Blattinnern. Es sind Fraßspuren der Larven von Schmetterlingen und Käfern. Diese Minierer fressen sich ins Innere des Blattes und erzeugen dort charakteristische, weißlich erscheinende Flecken und Gänge. An längeren Minen ist zu sehen, wo die Minierlarve zu fressen begonnen und wieder aufgehört hat: anfangs (wenn die Larve noch klein ist) zeigt der Gang sich schmal, später wird er dann wesentlich breiter.

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