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Zu den geduldeten Gästen gehören Tiere, die im Ameisennest bleiben, weil sie entweder so klein sind, dass sie kaum auffallen, oder weil sie wegen ihrer Körperbeschaffenheit oder Fluchtgeschwindigkeit von den Wirten nicht überwältigt werden können: einige Asseln, Spinnentiere, Bücherskorpione und andere. Sie ernähren sich von den Abfallstoffen der Ameisen oder beteiligen sich als ungebetene Dritte bei der Nahrungsübergabe von Ameise zu Ameise. Mitunter - sehr selten - kommt es auch vor, dass solche Gäste Eier und Brut der Ameisen fressen.
Transport zum Bau: Nistmaterial
Einen sehr simplen Trick hat der Ameisen-Sackkäfer: Er legt seine Eier einfach in die Nähe der Nester. Ihre bizarre Kotummantelung lässt diese Eier wie kleine Zapfen aussehen - prompt werden sie von den Ameisen als Baumaterial ins Nest geschafft. Dort entwickeln sich aus den Eiern bald Larven, die sich von Abfällen ernähren. Zum Schutz gegen die Ameisen umgeben sich die Larven mit einem aus eigenem Kot produzierten harten Kokon.
Auch die Larven der Großen Rosenkäfer leben bei Ameisen; sie ernähren sich von deren Abfällen wie von dem, was sie bei der Nahrungsübergabe zweier Ameisen ergattern. Besonders Milben leben als Parasiten in Ameisennestern.
Doch gibt es auch einige Untermieter bei den Ameisen, die ihren Wirten räuberisch nachstellen. Hierzu gehören bestimmte Spinnenarten sowie Tausendfüßer. Und der Ameisenlöwe gräbt in der Nähe der Bauten seine Fangtrichter; er ernährt sich von hineingefallenen Ameisen. Bei aller Ordnung und allem Reglement im Ameisenstaat - man sieht, es geht darin bisweilen ziemlich turbulent zu!