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Häuser aus Holz

Kapitel in: Häuser aus Holz

Unter Dach und Fach

Wann der Mensch begonnen hat, sich sein Obdach in Gestalt eines Hauses zu bauen, ist eine historisch ungeklärte Frage. Denn seine Wohnbauten sind nun einmal nicht dazu bestimmt, Jahrtausende zu überdauern. Ziemlich sicher aber ist, dass Holz von Anfang an dabei war: bei den ersten Hütten, die schon in der Steinzeit entstanden, und auch bei den ersten Häusern, die wohl bereits vor 10000 oder 12000 Jahren gebaut wurden. Häuser aus Holz

Pfahlbauten
Pfahlbauten sind noch heute in manchen Teilen der Erde eine alltägliche Form der Architektur - so in Ostasien oder auch in dem westafrikanischen Staat Guinea.

Die Geschichte des Bauens ist weithin identisch mit der Geschichte der Holzarchitektur. Schon die ersten Hütten, in die sich der steinzeitliche Mensch verkroch, hatten Gerüste aus Holz: Stangen, die gegen einen Baumstamm gespreizt und mit blättrigen Zweigen oder Tierhäuten bedeckt waren. Weit stabilere Hütten, fast schon kleine Häuser aus Holz, standen bereits um das Jahr 10000 vor Christi Geburt am württembergischen Federsee. Doch die ersten richtigen Holzhäuser entstanden in unseren Breiten zwischen dem achten und dritten vorchristlichen Jahrtausend: solide Pfosten- und Pfahlbauten mit steilen Dächern, Treppen und Geländern. So jedenfalls stellen sich die Frühgeschichtsforscher diese Pfahlbauten vor - so sind sie bei Unteruhldingen am Bodensee rekonstruiert worden. Diese Siedlungen standen auf ihren Stelzen allerdings nicht im Wasser, wie man erst glaubte, sondern sie waren im sumpfigen Gelände errichtet, weil man dort die Pfähle besser in den Boden treiben konnte und weil die Bewohner, dergestalt über dem Erdreich hausend, sicher waren vor Feinden, ob Mensch oder Tier.

Derartige Pfahlbauten gab es überall auf der Welt, in allen Erdteilen - nur nicht in Australien. Für große Teile der Inselwelt in Ostasien ist die Pfahlbauweise noch heute typisch. Die Technik des Pfahlbaus hat sogar Städte hervorgebracht: Amsterdam wie Rotterdam gründen zum Teil, Venedig mit seinen Marmorvillen, Kirchen und Palazzi steht komplett auf Pfählen.

Die Pfahlbauten in unseren Breiten waren wohnlich und praktisch - nur: von repräsentativer hölzerner Architektur konnte dabei noch keine Rede sein. Die feinere Holzbaukunst wurde auch nicht bei uns, sondern im Nahen Osten entwickelt, wo man bereits um das Jahr 6000 vor Christus bemerkenswerte Bautechniken beherrschte. Man weiß aus jener Zeit von Ziegelbauten, welche inwendig durch Holzskelette gestützt waren.

Aus diesen Bauskeletten entwickelte sich die Fachwerkarchitektur. Schon im alten Ägypten, rund 4000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, soll es dort derartige Fachwerkbauten gegeben haben, längst bevor man mit der Errichtung der Pyramiden und der großen Tempel begann.

Holzhaus
In Bulgarien sind noch Holzhäuser zu finden, die zeigen, wie es im Mittelalter bei uns ausgesehen haben mag. Die meisten Bauten waren aus Holz - verwittert, ausgetrocknet und im höchsten Maß feuergefährdet. Riesige Brände, die ganze Stadtteile einäscherten, waren nichts Ungewöhnliches.

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