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Eingeführte Bäume

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Exoten im Forst

Seit den Eiszeiten sind unsere mitteleuropäischen Wälder längst nicht mehr so vielfältig, wie sie einst einmal waren. Die Kälteperioden haben viele Arten aussterben lassen. Deshalb versuchte man in den vergangenen zwei Jahrhunderten immer wieder, fremdländische Baumarten in unseren Forsten anzusiedeln - oft mit solchem Erfolg, dass man sie schon längst als einheimische Hölzer betrachtet. Eingeführte Bäume

Douglasie und Weymouthskiefer - Bildquelle: Ernst Klett Verlag

Keine Baumart gedeiht überall auf der Erde, jede hat ihr bestimmtes Verbreitungsgebiet. Wo sie vorkommt, das hängt ab von ihren Standortansprüchen, von ihrer Wettbewerbsfähigkeit, von geographischen Barrieren wie den Ozeanen und vielem anderen. Bei manchen Bäumen ist das Verbreitungsgebiet recht groß, bei anderen beschränkt es sich auf kleine, eng umzirkelte Bereiche. Die Gewöhnliche Fichte zum Beispiel finden wir von Mitteleuropa bis weit nach Sibirien hinein; die Omorikafichte dagegen wächst nur an wenigen Stellen in Jugoslawien - und die Riesensequoie ausschließlich nur auf der Westseite der Sierra Nevada im US-Staat Kalifornien.

Mitteleuropa ist auffallend arm an Baumarten. Die Eiszeiten haben hier die Artenvielfalt weit stärker dezimiert als in den klimatisch ganz ähnlichen Bereichen Nordamerikas.

Manche fremdländische Baumart der gemäßigten Klimazonen kann, zumindest bei entsprechender Pflege, auch in Mitteleuropa gedeihen. Wir sehen dies an den vielen Exoten in unseren Gärten - vom Ginkgobaum aus Südostasien, dessen eigenartig geformte Blätter schon Goethe zu einem Gedicht im West-östlichen Divan anregte, bis zu neuesten Importen der Landschaftsgärtnereien. Einige dieser Exoten wurden von der Forstwirtschaft in unsere Wälder eingeführt; sie bewähren sich an bestimmten Standorten. Fast stets standen dabei wirtschaftliche Gründe im Vordergrund: Man wollte die Erträge steigern. Tatsächlich sind zahlreiche Exoten unseren einheimischen Bäumen an Wuchskraft überlegen - so die Douglasie, die Japanlärche, die Weymouthskiefer und, bei den Laubbäumen, die Roteiche und die Robinie. Manche sind gegen bestimmte Krankheiten besonders anfällig, oder ihr Holz ist weniger begehrt, manchmal auch technisch schwieriger zu bearbeiten, so dass sie keine Bedeutung erlangt haben.

Der erfolgreichste exotische Baum ist die Douglasie, ein Nadelbaum aus dem westlichen Nordamerika, den der Engländer David Douglas 1827 in Europa eingeführt hat. Seit 1880 wird die Douglasie vereinzelt, seit der Jahrhundertwende aber auch in größeren Beständen in unseren Wäldern gepflanzt.

Die Douglasie übertrifft an Raschwüchsigkeit und im Ertrag alle in Deutschland angebauten Nadelgehölze. Sie gedeiht gut auch auf relativ schlechten Böden, verträgt aber keine Nässe. Bei uns wird kein anderer ausländischer Nadelbaum in so großem Umfang kultiviert wie die Douglasie. In Rheinland-Pfalz liegt ihr Anteil an der Waldfläche schon bei fünf Prozent; in Baden-Württemberg bei vier Prozent, er soll aber Schritt für Schritt auf acht Prozent gesteigert werden.

Douglasien-Bestände haben im Aussehen große Ähnlichkeit mit Fichtenbeständen. Was sie von den Fichten unterscheidet: die auffallend flachen Nadeln, die Zapfengestalt und die braun marmorierte, im Alter innen cremefarbene Borke. Die Nadeln sind zugespitzt, oberseits glänzend, lebhaft grün und unterseits matt graugrün. Charakteristisch ist der aromatische Geruch, den man wahrnimmt, wenn man die Nadeln zwischen den Fingern zerreibt - er erinnert etwas an Orangenschalen. Die hängenden Zapfen, die fast zehn Zentimeter lang werden, besitzen dreizipflige Schuppen. Im Alter verdickt die Rinde, färbt sich dunkelrotbraun bis schwärzlich und reißt in der Länge.

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