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Einer der interessantesten Waldtypen der nördlichen Hemisphäre - in Deutschland nicht vorkommend - ist der immergrüne Eichenwald Südwesteuropas und der Mittelmeerländer: ein Lebensraum für seltene Arten, der heute in Gefahr schwebt, durch brutale Eingriffe vernichtet zu werden. Schon werden die letzten geschlossenen Bestände an Stein- und Korkeichen gerodet, weil man die Flächen landwirtschaftlich nutzen oder mit dem raschwüchsigen Eukalyptus bepflanzen will. Doch diese aus Australien stammende Baumart, ein für die Zellstoffindustrie bequemer Holzlieferant, laugt den Boden so aus, dass er mit Kunstdünger behandelt werden muss, um Erträge zu erzielen. Die Folge: verglichen mit den ursprünglichen Stein- und Korkeichenwäldern, sind solche Eukalyptuswälder ökologisch nahezu tot.
Steineichenwälder mit alten Bäumen werden immer seltener.
Naturwüchsige immergrüne Eichenwälder gibt es heute fast nur noch auf der Iberischen Halbinsel, in Spanien und Portugal. Aber auch dort ist ihre Existenz erschreckend gefährdet. Gelingt es nicht, das Roden zu stoppen, so gehen ihre Bestände für immer verloren - und damit eines der interessantesten, weil sonst nirgends mehr vorkommenden Ökosysteme auf unserem Kontinent.