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Wie der Efeu blüht das Waldgeißblatt, ein im Uhrzeigersinn windender Strauch, nur an lichtreichen Orten. Die außerordentlich schönen, rötlich überlaufenen Blüten duften intensiv und locken in der Dämmerung Nachtschmetterlinge an, die mit ihren Saugrüsseln den tief in den Blütenröhren verborgenen Nektar erreichen können. Der Blütensaum ist in eine Ober- und eine Unterlippe gegliedert, zwischen denen fünf auseinandergespreizte Staubblätter und ein Griffel herausragen. Die roten, geknäuelt stehenden Beeren sind giftig. Daran, dass die elliptisch kurzgestielten Blätter deutlich gegenständig stehen, lässt sich das Waldgeißblatt vom Wohlriechenden Geißblatt unterscheiden. Das Wohlriechende Geißblatt - auch Jelängerjelieber genannt - wird in Gärten kultiviert, verwildert aber bisweilen. Bei dieser Pflanze sind die obersten Blätter so miteinander verbunden, dass der Blütenstand aus dem Blatt herauszuwachsen scheint.