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Nur grüne Pflanzen sind zur Photosynthese befähigt. Der außerordentlich
komplizierte Vorgang läuft in den Chloroplasten ab, linsenförmigen
Gebilden, die fünf- bis achttausendstel Millimeter groß sind. Ihre
Grünfärbung verdanken sie dem Blattfarbstoff, dem Chlorophyll, welches
Sonnenlicht absorbieren und - wie eine technische Fotozelle - in Energie umwandeln
kann. Diese Energie wird dann in chemische Energie umgesetzt, die in den Kohlehydraten
steckt.
Das Blatt einer Pflanze oder eines Baumes ist ganz auf die Photosynthese eingerichtet: Photosynthese ist seine Hauptaufgabe. Um diese Funktion zu erfüllen, besitzt das Blatt an seiner Oberseite eine Schicht von dichtgepackten, länglichen, palisadenartig angeordneten Zellen, welche reich an lichtabsorbierenden Chloroplasten sind. An der Unterseite des Blattes befindet sich ein lückenreiches, schwammartiges Durchlüftungsgewebe, dessen Spaltöffnungen dafür sorgen, dass Außenluft ins Blattinnere eindringt, damit Kohlendioxid- und Sauerstoffgas ausgetauscht werden können. Durch diese - je nach Bedarf verschließbaren - Öffnungen kann auch Wasser verdunsten. Leitbündel mit Wasser- und Stoffleitungsbahnen sowie Versteifungsgewebe durchziehen das Blatt; sie sind als sogenannte Nerven sichtbar.
Alle diese Zellen- und Gewebeteile sind ringsum eingekleidet von der Epidermis, einer blattschützenden Zellschicht, welcher überdies ein wasserundurchlässiger, widerstandsfähiger Film aufgelagert ist, die Cuticula.
Und die Nadeln der Nadelbäume? Auch sie sind im Grunde nichts anderes als Blätter. Und Biologen sprechen daher auch nicht von der Nadel, sondern von einem Nadelblatt.