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Die grünen Teile einer Pflanze, also vor allem die Blätter oder Nadeln, sind die Produktionsstätten der organischen Nahrung, von der die Pflanze lebt. In ihnen läuft ein Vorgang ab, den man Assimilation oder Photosynthese nennt: Mit Hilfe von Sonnenlicht werden Wasser und Kohlendioxid, das der Luft als Gas entnommen wird, zu Kohlehydraten verarbeitet. So entstehen in den Blättern und Nadeln energiereiche organische Verbindungen, die von der Pflanze abgebaut und in körpereigene Stoffe umgewandelt werden.
Man kann das berechnen: Aus jeweils sechs Molekülen Kohlendioxid und sechs Molekülen Wasser entstehen ein Molekül Kohlehydrat (Glukose oder Zucker) und sechs Moleküle Sauerstoff. Dieser Sauerstoff wird von der Pflanze wieder in die Atmosphäre abgegeben.
Alle organischen Stoffe, die es auf der Erde gibt, sind letztlich dank der Photosynthese entstanden - jeder Bissen, den wir zu uns nehmen, jedes Wollhemd und jeder Lederschuh, jedes Leintuch, jede Meistergeige und jedes Stück Kohle.
Zudem stammt ein großer Teil des Sauerstoffs, den Menschen und Tiere einatmen, aus der Photosynthese. Bei der Atmung spielt sich gewissermaßen eine Umkehrung der Photosynthese ab: Die in unserer Nahrung steckende Energie wird durch Verbrennung für den Organismus verfügbar. Dabei wird Sauerstoff verbraucht; Wasser und das Kohlendioxid, welches bei diesem Verbrennungsprozess entsteht, scheiden wir aus.
Auch die Pflanzen, die den Sauerstoff produziert haben, atmen ihn - vor allem nachts - wieder ein, um ihre Kohlehydrate abzubauen. Freilich ist der Sauerstoff, den sie dabei verbrauchen, meist nur ein Teil der Menge, die sie erzeugen.