Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Amphibien

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Sind Wasserfrösche eine besondere Art?

GrasfroschGrasfrosch

Dass sie unauffällig, ja im Verborgenen leben, farblich dem Laub und dem Waldboden perfekt angeglichen sind und im Notfall rasch zu fliehen vermögen - das sind die Überlebensrezepte unserer Braunfrösche. Wenn sie sich Ende Oktober auf die Überwinterung vorbereiten, streben sie instinktiv zurück in ihr ursprüngliches Element: Im Schlamm eingegraben, zwischen abgesunkenen Baumwurzeln und Laub, verbringen sie die kalte Jahreszeit am Grunde eines Gewässers (das mit ihrem Laichgewässer nicht identisch ist). Ihre Körpertemperatur, die- anders als bei den gleichwarmen Vögeln und Säugern - stets der Umgebung angeglichen ist, sinkt ab. Die Stoffwechselvorgänge laufen »auf Sparflamme«, das Herz schlägt nur noch sporadisch. Und dem Frosch, der früher über Kiemen und durch Lungen atmete, genügt es jetzt, sich über die Haut die geringen Sauerstoffmengen zu verschaffen, die er in diesem Zustand braucht. Erst im Frühjahr wecken ihn die steigenden Temperaturen und die längeren Tageszeiten aus seiner Winterstarre. Nun zieht er an sein Laichgewässer.

Teichfrosch-Pärchen
Teichfrosch-Pärchen: Das Männchen quakt.

Im Gegensatz zu den Braunfröschen sind die Grünfrösche - der Seefrosch, der Kleine Teichfrosch und der Wasserfrosch - ausgesprochene Sonnenfreunde und in ihrer Lebensweise noch stark an das Wasser gebunden. Obwohl alle drei keine typischen Waldbewohner sind, kann man an den Gewässern lichter Gehölze oder in Waldrandzonen oft ihre lautstarken Konzerte hören. Das gilt vor allem für den Wasserfrosch, der sich in Wissenschaftskreisen neuerdings einer besonderen Aufmerksamkeit erfreut: Vieles deutet daraufhin, dass der Wasserfrosch eine Kreuzung ist zwischen dem See- und dem Kleinen Teichfrosch, möglicherweise eine erst im Entstehen begriffene Art. Das heißt: Wasserfrösche untereinander sind anscheinend nicht fortpflanzungsfähig - sie vermehren sich nur, wenn sie sich mit einem See- oder Kleinen Teichfrosch paaren. Wasserfrosch-Weibchen sind stattlicher als die Männchen: bringen es auf neun, manchmal sogar auf zwölf Zentimeter (das Männchen nur auf höchstens siebeneinhalb). Als äußerst gesellige Tiere lieben es die Grünfrösche, am Ufer stehender oder langsam fließender Gewässer ein ausgiebiges Sonnenbad zu nehmen. Naht Gefahr, so retten sie sich mit einem satten Plumps ins Wasser. Die Blätter der Teichrosen sind ihre besten Verstecke. Ihre lauten meckernden Rufe werden verstärkt durch zwei Schallblasen hinter den Mundwinkeln.

In nicht zu stark bewachsenem Gelände, in lichten Wäldern und an Gewässern, die zum Waldrand Verbindung haben, ist gelegentlich noch ein inzwischen selten gewordener Frosch anzutreffen: der Laubfrosch, ohne Zweifel der anmutigste aller heimischen Froschlurche. Mit seinen dicken Haftscheiben an Fingern und Zehen ist er als einziger unserer Frösche in der Lage, Büsche und sogar Bäume zu erklimmen. Ein zierlicher Bursche, dieser Laubfrosch: größer als fünf Zentimeter wird er nicht.

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