Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Forstpflege

Kapitel in: Forstpflege

Niemand dachte an Erhaltung und Pflege


In Pflanzgärten werden junge Bäume herangezogen, bis man sie in den Wald versetzt (links). Man lässt ihnen alle gärtnerische Sorgfalt angedeihen. Die aufrollbaren Rohrmatten geben ihnen Schatten, wenn die Sonne zu sehr brennt. Der Jungwuchs hat nun schon im Aufforstungsgebiet seinen endgültigen Platz (rechts). Die Gassen zwischen den Bäumchen werden zunächst noch von Unkraut freigehalten.

In den USA ist das anders, schon seit den ersten Tagen der Besiedelung. Dort gehören Fällen und Verarbeiten zusammen: Die großen Holzhandelsfirmen oder Baugeschäfte (ein erheblicher Teil der amerikanischen Häuser, zumindest auf dem Land, besteht noch heute aus Holz) haben ihre eigenen Sägemühlen und Holzhauertrupps.

An die erste, die organisch-biologische Stufe, also an die Erhaltung und Pflege des Waldes, dachte in den USA lange Zeit überhaupt niemand. Den Förster in unserem Sinne gab es nicht, denn Wald als Bestand galt ja nichts: er war lästig, totes Kapital. Nur der gefällte Baum zählte.

Erst spät dämmerte es manchen Amerikanern, dass auch für Waldbau und Bodenpflege etwas getan werden müsse. Mit dieser Erkenntnis war man 1946 in den USA etwa so weit wie in Deutschland vor dem Dreißigjährigen Krieg. Forstpflege

Dafür hatte man aber auf der zweiten Stufe - beim Fällen der Bäume und beim Ausschlachten der Wälder - schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg einen solch hohen Grad der Perfektion erreicht, wie wir ihn in Deutschland auch heute noch nicht kennen. Wo Maschinen nötig waren, wurden sie eingesetzt; was sich rationalisieren ließ, wurde rationalisiert.


Einige Jahrzehnte werden vergehen, bis diese jungen Fichten - sie stehen in einem Pflanzengarten bei Nagold im Schwarzwald - zu großen Bäumen emporgewachsen sind.

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