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Nordhessisches Bergland

Kapitel in: Nordhessisches Bergland

Knüllgebirge

Fünf Riesenfinger am Opferstein Knüllgebirge

Ein hübscher Haufen Kuppen, Hügel, Berge - da haben Sie's, das Knüllgebirge. Es besteht im Nordwesten vor allem aus Basaltdecken, im Südosten hauptsächlich aus Buntsandstein.

Der Hauptblock, der mit gewaltigen Basaltarmen ins Umland greift, bildet den eigentlichen Knüll - und obendrauf sitzt dann das Knüllköpfchen (634 m). Von dessen zehn Meter hohem Aussichtsturm, geformt aus Basaltbruchstein, haben Sie bei gutem Wetter eine weite Sicht über den Hohen Meißner bis zum Thüringer Wald, über die Rhön, den Kellerwald, das Rothaargebirge bis zum Vogelsberg. Rundum: die waldbestandenen Kuppen des Knüll; dazwischen: Hochflächen und saftiggrüne Wiesentäler, durch die noch saubere Bäche fließen.

NeukirchenNeukirchen ist auch im Winter Ausgangspunkt für Touren ins Knüllgebirge - zu Fuß oder auf Ski.

Im Knüll wachsen ganz überwiegend Laubmischwälder - die Baumarten, die dort am häufigsten vorkommen, sind Esche, Ahorn, Ulme, Erle, Birke und Eiche. Daneben gibt es Hainbuchen, Wildkirschen, Linden, ja im Gebiet um Neukirchen auch Pappeln. Auf den Basalthängen des Steinwaldes bei Neukirchen gedeiht ein mächtiger Buchenwald, worin auch etliche alte prachtvolle Kiefern und Lärchen stehen. An den übrigen Berghängen wachsen vielfach Fichtenbestände, hier und da durchsprengt von Lärchen- oder Kiefernwäldern. Sogar Tannen und ausländische Gehölze wie Weymouthskiefern und Douglasien gibt es im Knüllgebirge.

Und dann die Blumen! In feuchten Tälern und Mulden sowie auf Basalthängen - zum Beispiel im Steinwald und an der Thonkuppe - gedeihen Schlüsselblumen, Platterbsen, Buschwindröschen, Waldmeister, Maiglöckchen und Lerchensporn. Im Sommer blühen das Hohe Fuchskreuzkraut und der Rote Fingerhut neben dem Weidenröschen.

Der Sockel des Eisenberges, der höchsten Erhebung des Knüllgebirges (636 m), besteht aus Buntsandstein. Darauf liegt der breite Basaltrücken, den im Norden meist Äcker bedecken, immer wieder durchsetzt von Strauchgehölzen und vereinzelten Baumgruppen sowie von Wiesen, die in höheren Lagen in Viehweiden übergehen.

Ein zehn Kilometer langer Rundwanderweg erschließt das Gebiet südwestlich des Eisenberges. Der Weg, der bis auf den Gipfel hinaufführt, schlängelt sich zunächst über von Bäumen und Strauchwerk bestandene Wiesen dem sogenannten Opferstein entgegen. Die Sage erzählt von einem Riesen, der diesen Stein von der Burg Wallenstein zur Burg Herzberg werfen wollte; er schaffte aber bloß die halbe Strecke: ebendrum liegt der Brocken jetzt hier. Wer viel Phantasie hat, kann die fünf Finger des Riesen noch am Stein erkennen ...

Und weiter geht die Wanderung, durch weite Nadel- und Hochwälder am Südwesthang des Eisenbergs bis zum Berggasthof und zum Aussichtsturm. Der Turm bietet bei klarem Wetter großartige Rundsicht - vom Taunus bis zum Thüringer Wald, vom Sauerland bis zur Rhön. Seinen Namen hat der Eisenberg von den bescheidenen Eisenerzlagern im Basalt, die nach Urkunden aus dem Jahre 1459 zeitweilig abgebaut und gleich verhüttet wurden; so gab es oberhalb des Hofes Erzebach mehrere Eisenschmieden.

AngersbachtalDas Angersbachtal führt durch den Staatsforst Neukirchen zum Hauptblock des Vulkangebirges, das vom Knüllköpfchen überragt wird.

In Wallenstein weist eine Tafel zur Burgruine Wallenstein. Ein Fußweg führt Sie in wenigen Minuten auf den von Strauchgehölzen und einzelnen Bäumen bestandenen Hügel und zur Burgruine mit beachtlichen Mauerresten und einem Türmchen. Über die Geschichte der einstigen Burg informiert eine Tafel. Im Türmchen hat man eine Wendeltreppe angelegt, damit Sie die Aussicht über die umliegenden bewaldeten Kuppen des Knülls genießen können. Der Dorfverein Wallenstein organisiert hier jedes Jahr im Sommer mittelalterliche Ritterspiele.

Am Naturbad und drei weiteren birken- und pappelumstandenen Weihern vorbei geht, bloß einen halben Kilometer lang, ein Weg zum nahe gelegenen Fichten- und Kiefernwald, wo auch Birken und Lärchen gedeihen.

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