Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Ökologie

Kapitel in: Ökologie

Wälder gegen Klimaveränderung

Luft besteht aus etwa 77 Prozent Anteilen Stickstoff, 21 Prozent Anteilen Sauerstoff und einer Reihe anderer Gase; Kohlendioxid kommt auf einen Anteil von rund 0,05 Prozent. Kohlendioxid und Wasser sind die Grundstoffe für die Photosynthese der grünen Pflanzen, bei der Zucker und Stärke gebildet werden, wichtige Baustoffe der Natur. Die Energie für diesen chemischen Prozess liefert das Sonnenlicht. Der Baum lebt also durch das Chlorophyll in seinen Blättern oder seinen Nadeln zu einem großen Teil von Luft, Wasser und Sonnenenergie. Ökologie

RegenwurmDer Regenwurm zersetzt organische Substanzen.

Durch diesen Prozess bindet der Wald Kohlendioxid - zum Nutzen für den Menschen. Ohne ihn wird das Kohlendioxid, das aus Kraftwerks- und Fabrikschloten und Auspuffrohren in die Atmosphäre gelangt, diese übermäßig anreichern, sich wie ein immer weniger durchlässiger Ring um die Erde legen, der verhindert, dass Wärme in den Weltraum abgestrahlt wird. Das führt zu Klimaverschiebungen und -Veränderungen - der Wald schützt davor. Allerdings ist seine Kapazität begrenzt; was zuviel ist, ist zuviel.

Ganz nebenbei fällt bei der Photosynthese ein Abfallprodukt an: Sauerstoff, den alle atmenden Lebewesen unaufhörlich verbrauchen. Verbrauch auf der einen und Produktion auf der anderen Seite halten sich auf wundersame Weise die Waage. Ohne Wald wäre diese Balance gestört.

Auch den in der Luft enthaltenen Stickstoff braucht der Wald, aber er kann ihn nicht direkt der Luft entnehmen. Das können nur Mikroorganismen, die ihn quasi »umsetzen« und so diesen lebenswichtigen Stoff (beispielsweise wenn sie absterben) den Wurzeln im Waldboden zuführen.

Ein anderer Kreislauf: Er betrifft vor allem die organischen Verbindungen. Die Sonne liefert Strahlungsenergie, die von den grünen Pflanzen eingefangen und in den Blättern in Nähr- und Baustoffe (also in chemisch gebundene Energie) umgewandelt wird.

Vom Grünzeug leben die Pflanzenfresser, von ihnen wiederum die Fleischfresser. Um abgestorbene Pflanzen und um tote Tiere kümmern sich die Zersetzer: Regenwürmer, Insektenlarven, aber auch Pilze und Bakterien. Sie zerlegen die komplizierten organischen Verbindungen wieder in einfache Bausteine, etwa in Kohlendioxid, das zurück in die Luft geht, in Stickstoff und in mineralische Nährstoffe für die Wurzeln der Pflanzen.

Das sind nur Ausschnitte aus dem Leben und dem Funktionieren des Ökosystems Wald: Einzelfunktionen. Der Wald aber ist ein Ganzes; es kann keiner kommen und ihn in Wichtiges und weniger Wichtiges zerlegen. Die einzelnen Funktionen hängen zusammen, die Kreisläufe überschneiden sich. So entstehen Ketten. Sie haben schwache und starke Glieder - aber keine überflüssigen.

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