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Natürlich kann man den Wald »zerpflücken«, ihn (theoretisch)
in einzelne Teile zerlegen, man kann Berechnungen anstellen, Messungen vornehmen,
Zählungen. Es kommen abenteuerliche Größen dabei heraus, unvorstellbar,
aber wahr: zum Beispiel, Dass die Oberfläche aller Blätter eines Baumes
(das gilt auch für Nadeln) zehn- bis zwanzigmal so groß ist wie die
Bodenfläche, über der sie gebildet wurden. Die Blätter eines
großen Baumes ergeben - aneinandergelegt und als Teppich ausgebreitet
- eine Fläche von mehr als 1000 Quadratmetern. Ein Hektar Buchenwald bringt
es auf bis zu 14 Hektar Blattoberfläche, ein Hektar Fichtenwald auf mehr
als 20 Hektar Nadeloberfläche; das sind rund vier Milliarden Nadeln.
Ein Würfel Waldboden, getrocknet, besteht zu etwa 90 Prozent aus Mineralien; nur 10 Prozent sind organische Teile. Davon entfallen gut drei Viertel auf abgestorbene Pflanzenteile, also auf Laub, Holz und Wurzeln. Gerade ein Sechstel machen die aktiven Pflanzen- und Baumwurzeln aus, und ein Zwanzigstel Anteil haben die Bodenlebewesen, von denen wiederum 80 Prozent Pilze, Algen und Bakterien sind. Zwölf Prozent stellen die Regenwürmer; das macht in einem Hektar Laubwald eine runde Viertelmillion Exemplare.
Nun, dies sind keine Zahlenspielereien. Es sind die Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeiten - die dem Wald helfen sollen, mit all dem fertigzuwerden, was wir ihm seit Jahrhunderten zumuten.