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Das Gebiet liegt in dem 1975 gegründeten Naturpark Weserbergland Schaumburg-Hameln. Auf den Kämmen wachsen häufig Buchenwälder.
Als Weserbergland bezeichnet man die kleineren Mittelgebirge und die hügeligen Hochflächen, durch die sich die Weser schlängelt, wobei sie immer neue stimmungsvolle Motive bietet - wie hier bei Pegestorf.
Die höchsten Erhebungen dieser abwechslungsreichen Landschaft bestehen zumeist aus Quarziten, die früher in Steinbrüchen abgebaut wurden. Muschelkalkhöhlen, wie im Pyrmonter Bergland, unterbrechen die überwiegend aus Keuperschichten aufgebaute Bergregion.
Auf den Kämmen wachsen Buchenwälder mit Bärlauch, Waldmeister oder Perlgras. Aber auch seltene Farne wie Hirschzunge und Ruprechtsfarn, Orchideen, Weißwurz sowie ganze Teppiche von Lerchensporn und Maiglöckchen sind zu sehen. An den Waldrändern gedeihen Tausendgüldenkraut und Kuckuckslichtnelke; mitunter trifft man auch auf Stieleichenbestände.
Auf den Buntsandsteinrücken des Voglers und des Sollings im Süden wachsen Fichtenwälder, deren Flora artenärmer ist. Wo die Böden trocken sind, machen sich gelegentlich auch Kiefernwälder breit.
Die wichtigsten Baumarten dieser Landschaft sind Fichten, Buchen (die sich meist auf natürliche Art vermehren) und Eichen, die angepflanzt werden. Dazwischen stehen vereinzelt alte Lärchen, hochgewachsene Douglasien, Eschen, Bergahorn, Wildkirschen, Pappeln und Erlen; an den Südhängen gedeihen Ulmen und Lindenbäume.
Wer in diesem Naturparkgebiet wandert, kann mit etwas Glück Rot-und Schwarzwild sehen, auch Rehe und, gelegentlich, Muffelwild - das vor etlichen Jahren von der Naturparkverwaltung ausgesetzt wurde.
Während die großen Waldungen sich heute fast ausschließlich auf den steilen Kämmen der Bergzüge ausbreiten, war dies ehedem anders: Ursprünglich deckten dichte Wälder auch die Täler. Man drängte sie jedoch zugunsten der Acker-, Wiesen-und Weideflächen zurück - vor allem dort, wo die Böden besonders fruchtbar und ertragversprechend waren.
Bad Pyrmont liegt inmitten eines Talkessels, flankiert von fast 300 Meter hohen Bergen, deren obere Hänge mit Buchenwald bewachsen sind.
Eine geologische Sehenswürdigkeit: die Pyrmonter Erdfälle am westlichen Stadtrand - zwei trichterartige Vertiefungen, in denen sich Wasser gesammelt hat, umgeben von lichtem Hainbuchenwald. Die obere Doline hat einen Umfang von 250 Metern und erreicht an ihrer Nordseite eine Tiefe von 12 Metern; das untere Becken ist sogar 30 Meter tief. Die Erdfälle entstanden, als die Deckengewölbe von unterirdischen Hohlräumen einstürzten. Eine Lehrtafel informiert darüber.
Die Hämelschenburg ist mit ihren vielen Giebeln und Türmen ein typisches Beispiel der Weserrenaissance.
Von allen Prachtbauten der sogenannten Weserrenaissance, denen Sie beim Wandern in dieser Gegend begegnen, sei an dieser Stelle nur einer erwähnt, der schönste: die Hämelschenburg. Wenn Sie von Emmern im Wesertal südwestlich fahren, strikt neben dem Flusslauf der Emmer her, stoßen Sie nach etwa drei Kilometern von ganz allein drauf: Am Rand des kleinen Ortes Hämelschenburg, direkt am Waldrand, liegt der vollständig erhaltene, 1588 von Jürgen von Klencke begonnene Bau, der heute noch im Besitz dieser Familie ist, aber vor etlichen Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Zwar hat man die Inneneinteilung der Räume im letzten Jahrhundert stark verändert, doch ist der ehemals offene Pilgerraum, worin die Vorüberziehenden Speisung erhielten, erhalten geblieben. Sehenswert auch: die Porträtgalerie deutscher Fürsten sowie die Waffen- und Trophäensammlung.
Gegenüber dem stattlichen Schloss steht eine kleine, beinahe unscheinbare Kirche - die ehemalige Schlosskapelle, erbaut im Jahre 1563. Sie trägt ein steiles Satteldach und ein für die Wesergegend typisches Zwiebeltürmchen. Im Innern können Sie das Grabmal des Schlosserbauers besichtigen: Er kniet, in Holz geschnitzt, mitsamt seiner vierzehnköpfigen Familie vor einem Ölgemälde.