Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Teutoburger Wald und Weserbergland

Kapitel in: Teutoburger Wald und Weserbergland

Im Wiehengebirge

Wo die Weser den Berg bezwang

Langgestreckt und dazu sehr schmal zieht sich der bewaldete Höhenrücken des Wiehengebirges von West nach Ost. Wiehengebirge

Der Gebirgszug ragt stellenweise steil aus den Niederungen des Münsterlandes im Süden und des Norddeutschen Tieflandes im Norden empor. Der Wittekindsberg ist 240 Meter hoch; bei Lübbecke erreicht das Wiehengebirge mit dem Heidbrink 320 Meter über Meereshöhe. Dann senkt es sich allmählich nach Westen ab. Nach Süden zu - zum Münsterland - fällt es wesentlich steiler ab als auf der Nordseite.

Ruine auf dem LimbergFast überwachsen ist die Ruine auf dem Limberg.

Buchenwälder würden sich hier ausbreiten, in den flacheren Lagen der mittleren Gebirgsteile auch Wälder aus Buchen und Eichen, hätte nicht der Mensch forstwirtschaftlich eingegriffen. Heute wandern Sie durch weite Mischwälder aus Rot- und Hainbuchen, Eichen und Fichten; im Osten überwiegen Laubwälder, im Westen Nadelbestände.

Reh-, Rot- und Schwarzwild haben sich gut vermehrt. Vor einiger Zeit wurde auch Dam- und Muffelwild ausgesetzt. Besonders artenreich ist die Vogelwelt: Drosseln, Spechte und Heckenbraunellen, Zaunkönige, Eulen und verschiedene Greifvögel sind recht zahlreich.

An der Porta Westfalica, der Westfälischen Pforte, bricht die Weser durch den Gebirgsriegel, der im Westen vom Wiehengebirge und im Osten vom Wesergebirge gebildet wird. Diese Tallandschaft war Schauplatz zahlreicher kriegerischer Auseinandersetzungen, unter anderem zwischen den Franken Karls des Großen und den Sachsen des Herzogs Widukind. Eine von Widukinds Burgen war die Wallanlage auf dem Wittekindsberg.

Freilichtbühne Porta WestfalicaVor prächtiger Naturkulisse präsentiert sich die Freilichtbühne Porta Westfalica.

Der Wittekindsberg ist von lichten Hainbuchenbeständen mit Rotbuchen, vereinzelten Kiefern, Fichten und Eichenüberzogen. Imposant ragt unter der 51 Meter hohen Kuppel das sieben Meter hohe Denkmal Kaiser Wilhelms I. auf. Von den weitläufigen Aussichtsterrassen haben Sie einen umfassenden Blick auf die Weserschleife, den Jakobsberg und die Norddeutsche Tiefebene bis zum Teutoburger Wald.

Hinter dem Denkmal führt ein Rundweg mäßig ansteigend durch bunt gemischten Wald aus Rotbuchen, Eichen, Pappeln, Birken, Erlen, Haselsträuchern, Holunder, Ahorn, Eschen und Lärchen. In wenigen Minuten erreichen Sie den Aussichtspunkt Silberblick mit einer Schutzhütte. Geradeaus geht es weiter, an einem Sendeturm vorbei, auf fast ebenen Wegen hoch über dem Wesertal zum Moltketurm, der 1829 als trigonometrischer Punkt errichtet wurde. Vom Turm haben Sie eine schöne Aussicht über das Wesertal mit seinen grünen Auen. Dann geht es sanft bergab. Der Wald wird jünger und dichter, bis er in einen alten, lichten Wald aus Rotbuchen und Eichen übergeht. Nach anderthalb Kilometern sind Sie am Berghotel Wittekindsburg. Hier stand früher die gleichnamige Burg. Sie wurde als Fliehburg gebaut. Nach der Sage soll sich Herzog Widukind 783 nach einer verlorenen Schlacht hierher zurückgezogen haben. Sein Pferd, so wird erzählt, habe am Boden gescharrt und dadurch die Wittekindsquelle zum Sprudeln gebracht. Zu dieser Quelle und der romanischen Margaretenkapelle, die 1123 zum ersten Mal erwähnt wurde, führt ein fünfminütiger Abstecher.

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