Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Sträucher

Kapitel in: Sträucher

Haselstrauch

Haselstrauch mit Haselnüssen - Bildquelle: Ernst Klett Verlag
Haselstrauch mit Haselnüssen

Oft liegt noch Schnee, wenn der Hasel schon blüht und ganze Wolken von gelben Pollen aus den hin und her baumelnden "Würstchen" ausstäubt. In diesen raupenförmigen Gebilden - "Kätzchen" nennt sie der Volksmund zumeist - sind zahlreiche kleine Staubblätter vereinigt, also männliche Blüten. Die weiblichen stehen einzeln an den Zweigen und sind sehr unauffällig: kleine Knospen mit einem Büschel roter Narben, die den Blütenstaub aufnehmen. Aus ihnen entwickeln sich die von einer blassgrünen Hülle umgebenen Haselnüsse. Die männlichen Blütenstände werden schon im Sommer angelegt; um diese Zeit sind sie noch kurz, gedrungen und fest. Erst im Spätwinter strecken sie sich und blühen zu gelben Kätzchen auf. Weil der Hasel eine typisch windbestäubte Pflanze ist, braucht er keine auffälligen Blüten, um damit Insekten anzulocken. Wald

Blüten des Haselstrauch - Bildquelle: Ernst Klett Verlag
Blüten des Haselstrauch

Die großen, zugespitzten Blätter, die sich erst nach der Blüte entfalten, sind kurz gestielt und rundlich-herzförmig, von einer groben Sägezähnung eingefasst. Die Rinde des zähen, biegsamen Holzes ist hell- bis dunkelbraun mit hellen Warzen. Der bis sechs Meter hohe Strauch schlägt im Stock sehr stark aus und entwickelt eine Vielzahl von Stämmchen, die oft auffallend gerade wachsen. Kinder schneiden sie gern für Spazierstöcke, Pfeil und Bogen. Die typische Wünschelrute ist ein gegabelter Haselzweig. Der Hasel wurde und wird die Eigenschaft zugeschrieben, Kraftströme aufzunehmen und zu kanalisieren.

Die Haselnuss ist ein uraltes Nahrungsmittel. Durch angelegte und vergessene Vorräte verbreitete sich der Strauch schon vor 12000 Jahren in Mitteleuropa. Aber nicht nur zur Nahrung dienten die Nuss, auch zu anderen Zwecken sollte sie nutzen. Der heilige Hildegard von Bingen sagte, der Haselbaum sei ein Sinnbild der Wollust, zu Heilzwecken tauge er kaum.

Als Glücksbringer und Fruchtbarkeitssymbol wurden früher in Südwestdeutschland der Braut bei der Hochzeit ein Korb mit Haselnüssen geschenkt.

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