Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Gefährdete Arten

Kapitel in: Gefährdete Arten

Der Braunbär

Der Wald - Heimat der Tiere

Braunbär
Hoffnungslose Zukunft für den Braunbären, der wie Luchs und Wolf durch den Menschen in unseren Wäldern ausgerottet wurde. Heute fände er bei uns keinen geeigneten Lebensraum mehr, weil die Landschaft zu stark zersiedelt ist.

Füher waren Braunbären in den Wäldern Europas weitverbreitet - heute gibt es in Mitteleuropa - abgesehen vom südöstlichen Österreich - überhaupt keine mehr; kleine Bestände leben noch in einigen einsamen Gebirgswäldern der Abruzzen und der Pyrenäen. In den Alpen sind sie wohl endgültig ausgestorben. Sonst gibt es Braunbären nur noch in Nord-, Ost- und Südosteuropa.

Die Ausrottung der Braunbären in Mitteleuropa und ihre Dezimierung im übrigen Europa geht allein auf das Konto der Menschen. Sie rodeten immer mehr Wald für die landwirtschaftliche Nutzung und waren obendrein nicht bereit, ein so großes Raubtier wie den Braunbären in ihrem Lebensbereich zu dulden. So wurden die Tiere rücksichtslos bejagt, bis 1836 bei Ruhpolding der letzte Braunbär auf deutschem Boden erlegt war. In Tirol waren die Tiere um die Jahrhundertwende ausgerottet, in der Schweiz 1904. Die gewandelte Einstellung vieler Menschen zum Naturschutz und auch etliche Schutzmaßnahmen geben Grund zur Hoffnung, dass die heutigen Bestände erhalten bleiben. Aber eine Ausbreitung in größerem Umfang wird es in unseren Breiten sicher nicht geben.

Der Braunbär ist mit vielen Unterarten über Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Einige dieser Unterarten sind 1,70 Meter, andere fast 3 Meter lang; einige wiegen 70 Kilo, andere fast zehnmal soviel. Hier die »mittleren« Maße eines europäischen Braunbären: 2 Meter Gesamtlänge und 250 Kilo Gewicht. Braunbären verschlafen den größten Teil des Tages in einem Versteck und gehen meist kurz vor oder während der Dämmerung auf Nahrungssuche. Sie sind Allesfresser; neben erbeuteten Säugetieren und Aas verzehren sie auch viel pflanzliche Kost. Harte Winterzeiten verbringen sie mit längeren Schlafperioden in ihrer Höhle, aber sie halten keinen wirklichen Winterschlaf mit herabgesetzter Körpertemperatur. Braunbären sind Winterruher.

Mitten im Winter, meist im Januar, wirft die Bärin in ihrer Überwinterungshöhle ein bis drei rattengroße, noch ziemlich unentwickelte Junge und säugt sie dann über ein Jahr lang. Die Jungen sind vier Wochen blind und recht unbeholfen. Sie verlassen die Höhle in den ersten drei Lebensmonaten nicht, bleiben auch noch über den nächsten Winter bei der Mutter - manchmal sogar noch ein weiteres Jahr.

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