Das Eichhörnchen gehört zu den bekanntesten Tieren. Es sammelt Wintervorräte und verschließt bei schlechtem Wetter die Eingänge zum Nest.
Eichhörnchen treten in Mitteleuropa in zwei verschiedenen Färbungen auf. Während die Tiere im Norden auf dem Rücken meist fuchsrot gefärbt sind, haben die Eichhörnchen der Gebirgslandschaften fast ausschließlich eine braunschwarze Oberseite. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es in Mittel- und Süddeutschland außerdem noch Mischfärbungen.
Das auffallendste Kennzeichen des Eichhörnchens ist sein buschig behaarter Schwanz, der mit einer Länge von ungefähr 20 Zentimetern nur wenig kürzer ist als der Körper. Mit diesem Schwanz steuert das Tier seine weiten Sprünge von Ast zu Ast, von Baum zu Baum und auch auf den Erdboden hinab.
Auch die langen, spitzen Krallen an allen vier Pfoten, mit denen die Eichhörnchen sich gut festhalten können, sind Merkmale einer vortrefflichen Anpassung an das Baumleben. Die Zehen der Vorderpfoten halten überdies die Nahrung fest und führen sie zu den scharfen Nagezähnen. Mit denen öffnet das Eichhörnchen hartschalige Samen - wie Haselnüsse, Eicheln, Bucheckern - und zerkleinert sie grob. Zwischen den Backenzähnen wird die Nahrung dann fein zerrieben. Von den Fichtenzapfen nagt das Tier sämtliche Schuppen so intensiv ab, dass die Zapfen hernach nur noch wie dürre Spindeln aussehen. Das Eichhörnchen ist ein Nagetier und vor allem Pflanzenfresser, der auch Schnecken und Insekten frisst oder Vogelnester plündert. Zwar vergraben die Eichhörnchen im Herbst Vorräte, doch finden sie später längst nicht alle wieder; auf diese Weise tragen sie zur Verbreitung von Waldbäumen und -sträuchern bei, wenn die vergrabenen Wildfrüchte auskeimen.
Eichhörnchen bauen hoch in den Bäumen oder in großen Baumhöhlen kugelige Nester aus Zweigen, Gras, Laub und Moos, die Kobel. Diese inwendig weichgepolsterten Kobel, die meistens mit zwei Öffnungen versehen sind, werden das ganze Jahr hindurch benutzt. Bei nasskaltem Winterwetter ziehen die Eichhörnchen sich dorthin zurück, verstopfen die Eingänge und verschlafen die schlechte Zeit - nicht als Winterschläfer, sondern als Winterruher. Im Frühjahr und Sommer bringen die Weibchen im Kobel ihre Jungen zur Welt, meist zwei Würfe mit je drei bis acht Jungen. Die nackt und blind geborenen Jungtiere sind nur vier bis fünf Zentimeter lang und wiegen acht bis zwölf Gramm. Nach zehn Tagen entwickeln sie den ersten Flaum, nach zwanzig Tagen sind sie bereits dicht behaart und nach einunddreißig Tagen pflegen sie endlich die Augen zu öffnen. Sie bleiben meist sieben Wochen bei der Mutter, die sie in dieser Zeit säugt. Mit einem Jahr sind sie dann fortpflanzungsfähig. Eichhörnchen können als Wildtiere acht bis zehn Jahre alt werden.