Die Waldmaus ist weniger im Wald zu Hause als die Gelbhalsmaus (unten auf dieser Seite). Deshalb müsste eigentlich diese »Waldmaus« heißen.
Sie ist mitnichten ein so ausschließlicher Waldbewohner, wie es der Name anklingen lässt. Dagegen ist die ähnliche, etwas größere Gelbhalsmaus ein typisches Waldtier. Neben Feldgehölzen, Auwäldern, Waldrändern und Parks besiedeln Waldmäuse auch Hecken, Straßengräben und Gestrüpp auf steinigen und felsigen Böden. Das lang- und dünnschwänzige Nagetier klettert gut und gräbt tiefe Baue mit Nest- und Vorratskammern, oft zu erkennen an den davor aufgeworfenen Erdhaufen. In der gepolsterten Nestkammer wirft das Waldmausweibchen zwischen April und September drei- bis viermal je zwei bis acht Junge. Für den Winter legen sie Nahrungsvorräte an: in die Vorratskammer werden Sämereien und Baumfrüchte eingetragen, die neben Jungtrieben, Wurzeln und Insekten die Hauptnahrung der Waldmäuse ausmachen. Wie alle echten Mäuse halten sie keinen Winterschlaf, sondern sind das ganze Jahr hindurch aktiv. Die großen, hervortretenden Augen lassen erkennen, dass Waldmäuse ausgesprochene Dämmerungs- und Nachttiere sind.