Die Esche, ein 30 bis 40 Meter hoher Baum - und damit zu den höchsten Laubbäumen Europas gehörend - mit weithinauf unbeastetem, grauem Stamm und lichter, gewölbter Krone, ist in unbelaubtem Zustand leicht an den großen schwarzen Endknospen zu erkennen. Der Laubaustrieb erfolgt erst im Mai, nur wenige einheimische Waldbäume treiben später aus. Die großen Eschenblätter sind zusammengesetzt, mit je einem endständigen Blättchen; man nennt das unpaarig gefiedert.
Blüten der Esche
Schon zwei bis drei Wochen vor dem Laubaustrieb blüht die Esche. Die männlichen Blütenstände sind zunächst purpurrot, dann, während des Pollenfluges, gelb; die weiblichen Blütenstände erscheinen hellgrün. Daneben treten auch Blütenstände auf, die zwittrige Blüten mit Staubbeuteln und Stempeln tragen. Eine Besonderheit der Esche ist, dass die Einzelbäume entweder einhäusig (männliche und weibliche Blütenstände auf einem Baum) oder zweihäusig sind (nur männliche oder nur weibliche Blütenstände auf einem Baum). Daneben gibt es Eschenbäume, die zusätzlich Blütenstände mit zwittrigen Blüten tragen. Diese eigenartige Blütenverteilung macht sich der Forstmann zunutze: Wenn man nur Eschen mit männlichen Blütenständen anpflanzt, erzielt man die größten Bäume mit dem meisten Holz, weil die männlichen Eschen keine Nährstoffe für die Erzeugung von Früchten aufwenden müssen.
Die weiblichen Blüten werden vom Wind bestäubt. Die nach der Befruchtung entstehenden Fruchtstände bestehen aus geflügelten Nüsschen, die erst im späten Herbst reifen, im Winter abfallen und vom Wind verbreitet werden.
Die Esche ist wegen ihres harten, aber biegsamen Holzes ein geschätzter Nutzbaum, sie wird zu den Edellaubhölzern gezählt. Man fertigt Ruder aus ihr, Deichseln, Schäfte und Stiele für vielerlei Geräte und Werkzeuge, aber auch Sportgeräte.