Echter Reizker
Reizker sind Milchlinge mit orange- bis blutroter Milch. Beim Echten Reizker blutet der Saft welcher beim Anbrechen des Pilzes austritt, karottenrot. Der Stiel ist brüchig und hohl, im Anschnitt um den Hohlraum kaum verfärbt. Der Hut zeigt orangerote konzentrische Ringe und wird, vor allem im Alter, grünfleckig. Fasst man die orangeroten Lamellen an, so changieren sie ins Grünliche. Die Hutmitte ist fast trichterförmig vertieft, der Rand oft nach unten gebogen. Diesem vor allem als Bratpilz geschätzten Reizker (er wird etwa acht Zentimeter hoch und einiges breiter) ähnelt der bei Fichten wachsende Fichtenreizker. Dessen Fleisch ist aber nicht mild, sondern schmeckt unangenehm, leicht bitter, und ist nicht zu empfehlen. Beim Anbrechen des Fichtenreizkers verfärbt dessen Saft sich dunkelrot - der Saft des Echten Reizkers hingegen bleibt, wie er war: karottenhell.
Den Echten Reizker oder Edle-Reizker findet man meist in der Nähe von Kiefern, häufig in Norddeutschland und vor allem bei Waldkiefern. Aber auch andere Nadelgehölze und Mischwald bevorzugt der Pilz. Gerne besiedelt er lichte Stellen und die Ränder von Waldwegen. Auch in Parks und Gärten ist der Reizker anzutreffen.
Der lateinische Name "Lactarius deliciosus" deutet auf seine Qualität als Speisepilz hin: „deliciosus“ bedeutet „wohlschmeckend“. Die einfachste Variante hierbei ist häufig die Beste: die Pilzhüte waschen und gut abtropfen lassen (wobei die Lamellenseite nach unten zeigen sollte). Dann in die Pfanne mit heißem Öl (jetzt die Lamellenseite nach oben), gut anbräunen lassen, umdrehen und die Unterseite ebenfalls bräunen. Salz und Pfeffer dran, wenn´s beliebt noch ein wenig Sahne – voila! Sehr gut ist ist der Echte Reizker auch frittiert im Bierteig. Vor allem, wenn der Teig eiskalt ist – das gibt herrlich skurrile Formen.